„Bochum, ich komm aus dir“: Das trifft nicht nur auf den einzigartigen Herbert Grönemeyer zu, sondern auch auf die GLS Bank. Wilhelm Ernst Barkhoff gründete die erste sozial-ökologische Bank der Welt gemeinsam mit anderen Mitstreiter*innen am 11. März 1974 – mitten im Ruhrgebiet, in Bochum, wo sich bis heute noch der Hauptsitz der GLS Bank befindet. Von daher fühlt sich die Bank seit jeher mit der Stadt Bochum verbunden und hält zum Stadtjubiläum eine kugelige Überraschung bereit.
Wer Bochum sagt, der denkt auch Ruhrpott. Bochum ist untrennbar mit der Region, der Metropole Ruhr verbunden. Das Ruhrgebiet ist mit rund 5,1 Millionen Einwohnern der größte Ballungsraum Deutschlands und der viertgrößte Europas. Jahrzehntelang prägte Großindustrie die Region, Stahlbranche und Bergbau veränderten die Landschaft. Die rauchenden Schlote gehören größtenteils der Vergangenheit an und sind nur noch selten zu sehen. Das Ruhrgebiet ist im Wandel: Es ist längst grün, lebendig, künstlerisch und innovativ.
„Revierparks, Industriekultur und Industrienatur zählen heute zu den anerkannten Markenzeichen der Metropole Ruhr.“
So bestätigt es das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und führt aus:
„Wenn die Metropole Ruhr den Transformationsprozess ambitioniert und zielorientiert umsetzt, kann sie für viele industriell geprägte Ballungsräume weltweit zu einer beispielgebenden Modellregion werden – mit einer klimaneutralen Stahlindustrie, umfangreich renaturierten Gewässern sowie einer starken Umweltwirtschaft.“
Die stillgelegten Zechen – unglaubliche CO2-Emittenten in der Hochphase des deutschen Steinkohlebergbaus – wurden mittlerweile durch Kunst, Kultur und Kulinarik erobert. Theater, Museen und Restaurants sind eingezogen, wichtige Impulse hat 2010 das Europäische Kulturhauptstadtjahr gesetzt. In der Start-up-Szene hat sich die Region zu einem der deutschen Hotspots entwickelt. Darüber hinaus ist das Ruhrgebiet Wissensregion – europaweit hat es inzwischen die dichteste Hochschullandschaft.
„Tief im Westen
Wo die Sonne verstaubt
Ist es besser
Viel besser, als man glaubt“,
singt Herbert Grönemeyer in DER Bochumer Hymne, die ihm 1984 zusammen mit seinem legendären Album „4630 Bochum“ den Durchbruch als nuschelnder Popstar beschert.
Ich „sachma so, recht hatta“! Nun bin ich ein Kind des Ruhrgebiets, „komm von hier wech“, wie wir hier zu sagen pflegen, und bin damit definitiv viel mit dem Herzen dabei. Für die eine oder den anderen mag sich der Charme dieser Stadt nicht gleich erschließen. Aber Bochum hat so viel zu bieten – einiges davon stelle ich euch jetzt gerne vor.
Industriekultur
In Bochum fährt man noch unter Tage – zum Glück fürs Klima aber nur im Museum: Das Deutsche Bergbau-Museum ist das wohl bekannteste Wahrzeichen Bochums mit seinem weithin sichtbaren Förderturm. Gegründet wurde es 1930, es ist eines der meistbesuchten Häuser und das größte Bergbaumuseum der Welt. Die letzte Steinkohlenzeche in Bochum schloss 1973, die letzte in ganz Deutschland 2018 in Bottrop.
Der Kohleausstieg ist für uns als GLS Bank ein wesentlicher Faktor zur Umsetzung der Pariser Klimaziele und muss schneller stattfinden als erst 2038. Wir fördern die erneuerbaren Energien und wollen ihren Anteil am deutschen Strommix so schnell wie möglich auf 100 Prozent bringen. Bereits 1987 haben wir mit dem Geld unserer Kund*innen eine der ersten Windkraftanlagen Deutschlands finanziert.
Von Anfang an gestalten die Menschen der GLS Gemeinschaft den gesellschaftlichen Wandel – hin zu einer sozial-ökologischen Zukunft. Den Wandel vom Industriestandort zur Kultur- und Begegnungsstätte für alle Generationen wird im Westpark erlebbar. Das lange brach liegende Industriegelände ist Herzstück einer umfangreichen Quartiersentwicklung, die sich für das Miteinander engagiert. Dafür wurden Radwege ausgebaut, große Grünflächen angelegt, moderne Spielplätze konzipiert und Raum für Graffitis geschaffen.
Mitten im Westpark steht die Jahrhunderthalle Bochum – ehemals eine Gaskraftwerkzentrale, inzwischen ein Kraftwerk für Kultur, Wirtschaft, Entertainment. Mit seiner außergewöhnlichen Architektur ist dieses Festspielhaus Anziehungspunkt für Preisverleihungen wie die 1Live Krone, unterschiedlichste Konzerte, kulturelle Events wie zum Beispiel die RuhrTriennale, Messen und vieles mehr.
Wissensstadt
In Bochum studieren die Menschen an der Ruhr-Universität (RUB) – die größte Campusuniversität Deutschlands und 1965 die erste Uni-Neugründung nach dem Krieg. Der Vorstandssprecher der GLS Bank, Thomas Jorberg, studierte dort nach seiner Banklehre Wirtschaftswissenschaften.
„Die nachhaltige Entwicklung der Stadt und der Bildungslandschaft liegt mir besonders am Herzen“,
sagt er. Seit 2013 ist Thomas Jorberg Mitglied im RUB-Hochschulrat. Neben der RUB hat Bochum acht weitere Hochschulen zu bieten. In Bochum ist zudem ein Gesundheitscampus entstanden, an dem sich Landesinstitute und -behörden, Bildungseinrichtungen und Unternehmen der Gesundheitswirtschaft miteinander vernetzen. Für die GLS Bank ist ein gesundes Wirtschaftssystem die Basis für eine stabile Gesundheit von Mensch und Natur. Wir sprechen von „One Health“, denn Gesundheit geht nur ganzheitlich.
Gut und grün
Gesundheitsfördernd sind in Bochum viele grüne Naturorte. Ruhe, Erholung, Auftanken, Abschalten: Das geht im 1876 angelegten Stadtpark Bochum. Er ist der älteste Landschaftsgarten im Ruhrgebiet. Auf einer Fläche von 31 Hektar flanieren die Besucher:innen durch die klassisch angelegte Gartenarchitektur im englischen Stil.
Beliebtes Ausflugsziel ist auch der Kemnader See. Da alle Outdoorfans zum Biken, Segeln, Surfen, Skaten und Joggen anreisen, gibt es allerdings massive Parkplatz-Probleme, die wohl nur ein ausgeklügeltes und userfreundliches ÖPNV-Konzept lösen könnte. Oder wie wäre es, wenn wir alle nur mit Rädern zu den Cafés und Grillplätzen am See fahren würden?
Auf eine botanische Weltreise begeben sich die Besucher:innen Botanischen Gartens der Ruhr-Universität. Auf einer Fläche von 13 Hektar präsentieren sich dort über 10.000 Pflanzenarten. Damit gehört der Bochumer Garten zu den größten botanischen Gärten Deutschlands. Besonders empfehlenswert: der Chinesische Garten, eine Oase der Ruhe und Meditation.
Kunst – Kultur – Geld
Wie ist es eigentlich um die Finanzierung und Förderung von Kunst und Kultur in Deutschland bestellt? In Corona-Zeiten schlecht. Die GLS Bank hat im vergangenen Jahr ein Zeichen gesetzt: Ende Oktober 2020 riefen Moderatorin Katja Leistenschneider und GLS Bank-Vorständin Aysel Osmanoglu die Initiative FENSTER AUF! ins Leben. Beide wollten die Künstler*innen und die Menschen im zermürbenden Lockdown ermutigen, ihnen Freude bereiten. Die Kreativen tauchten in Wohnvierteln auf, die Bewohner*innen öffneten die Fenster – und schon startete das Konzert vor der Haustür. Ein gutes halbes Jahr früher haben wir als Bank bereits damit begonnen, über unsere Kunstnothilfe Spenden für in Not geratene Künstler*innen zu sammeln. Darüber hinaus finanziert die GLS Bank auch Theater, Orchester, Musikschulen sowie andere Einrichtungen und Unternehmen, die der Entfaltung von Kunst und Kultur Raum bieten. Denn sie sind Quellen neuer Kraft und Keimzellen für Problemlösungen und Trends von Morgen.
Bretter, die die Welt bedeuten
Das an der Königsallee gelegene Schauspielhaus Bochum ist eines der renommiertesten Theater Deutschlands. Ein festes Schauspielensemble, darunter einige mit Preisen ausgezeichnete Schauspieleri*nnen, bringt dem Publikum kulturelle Einblicke aus unterschiedlichen Ländern Europas und der Welt näher. Die Bochumer Filiale der GLS Bank befindet sich übrigens direkt gegenüber vom Schauspielhaus.
Das Anneliese Brost Musikforum ist vor allem Heimat und Haus der Bochumer Symphoniker. Innen wie außen ist das Musikforum eine architektonische Augenweide: Im Zentrum des Neubaus ragt die in den 1880er Jahren erbaute Marienkirche auf.
Die Entstehungsgeschichte dieses Kulturortes ist eine Besonderheit: Ein erheblicher Anteil der Baukosten wurde von privaten Spendern erbracht. Nach rund 15 Jahren gemeinsamer Arbeit, unzähligen Aktionen und Benefizveranstaltungen und nicht zuletzt durch das bürgerschaftliche Engagement von über 20.000 Bürger*innen und Sponsor*innen ist das Musikforum ein Teil von Bochum geworden. Der 2007 gegründeten Stiftung Bochumer Symphonie ist es gelungen, viele Menschen in Bochum und Umgebung zu begeistern. Die GLS Bank ist Treuhänderin und hat eine Bürgschaft über mehrere Millionen Euro übernommen.
700 Jahre Bochum – 700 Kugeln Eis
Zum städtischen Jubiläum schenkt die GLS Bank den Bochumer*innen 700 Kugeln Eis! Den Eiswagen von „I am Love“ findet ihr vor unserer Filiale in Bochum, Oskar-Hoffmann-Straße 26. Und zwar heute, Donnerstag, 16. September, von 17 bis 19 Uhr, und morgen, Freitag, 17. September, von 16 bis 18 Uhr.
Wie hat es euch geschmeckt? Schreibt uns gerne etwas zu 700 Kugeln Eis in die Kommentare.
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