Die GLS Beteiligungsaktiengesellschaft, kurz GLS Beteiligung, krempelt einen Windpark um: Wo früher 14 Windräder mit einer Gesamtleistung von 8,4 Megawatt (MW) standen, sind jetzt drei Anlagen in Betrieb, die zusammen eine Leistung von 9,9 MW erreichen. Repowering heißt das Zauberwort: die Kraftwerkserneuerung. Die ist mit einigen Herausforderungen und Risiken verbunden, auch wenn die ganze Welt nach einer Energiewende schreit.
Von Hendrik Jacobs von der GLS Beteiligung
Die GLS Beteiligungsaktiengesellschaft hat in diesem Frühjahr auf dem Gebiet ihres früheren Windparks Altenheerse erfolgreich drei Windenergieanlagen des Typs Nordex N 131 mit einer Gesamtleistung von 9,9 MW errichtet. Kürzlich wurden die Anlagen in Betrieb genommen. Im neuen „Windpark Willebadessen“ wurden zunächst aufgrund von Einschränkungen des Radarbetriebs der Flugsicherung nur drei von sechs geplanten Anlagen installiert. Die weiteren zwei bis drei Anlagen sind noch im Genehmigungsprozess, mit guten Aussichten.
Altenheerse liegt am Fuße des südlichen Ausläufers des Teutoburger Waldes und zählt zu einer der windstärksten Regionen von NRW. Dort haben die GLS Energie AG und geschäftsführend die GLS Beteiligungsaktiengesellschaft seit mehr als 20 Jahren einen Windpark mit 14 Fuhrländer Windenergieanlagen und einer Gesamtleistung von 8,4 MW betrieben. Die 14 Anlagen mussten im Rahmen des Repowerings komplett zurückgebaut werden. Allerdings erzeugen die drei neu errichteten Anlagen planmäßig das ca. Zweifache der früheren Produktion an grünem Strom.
Dies entspricht der Versorgung von etwa 5.500 Drei-Personen-Haushalten pro Jahr!
Das Repowering
Vor nun gut sechs Jahren, im Jahr 2016, begann die Projektierung des Repowerings dieses Windparks. Ein Wettlauf gegen die Zeit, wenn man bedenkt, welche Aufgaben angesichts des fortschreitenden Klimawandels und des Bemühens um mehr Energieunabhängigkeit vor uns liegen.
Einen Windpark zu projektieren bzw. zu repowern bringt große Herausforderungen und Risiken mit sich. Nach Abschluss einer Machbarkeitsstudie folgen neben der Flächensicherung diverse Planungs- und Genehmigungsverfahren durch unterschiedliche Instanzen. Städte, Umweltverbände, selbst die Bundeswehr nebst Deutscher Flugsicherung sind, wie in unserem Fall, beteiligt. Projektierungszeiten von fünf Jahren und mehr sind inzwischen durchaus üblich.
Um so größer ist die Freude darüber, dass es uns gelungen ist, seit dem Abschluss der Planungen im Herbst 2020 das Projekt zu finanzieren und zu realisieren. Dabei übernahm die GLS Energie AG erstmalig auch die Rolle des Generalunternehmers und die GLS Beteiligungsaktiengesellschaft die Oberbauleitung selbst. Das sind wichtige Erfahrungen für unsere zukünftigen Repowering-Projekte. In der jetzt begonnenen Betriebsphase der drei neuen Windräder übernehmen wir die Aufgaben des kaufmännischen und technischen Betriebsführers.
Die Zukunft
Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer deutlicher und spürbarer für uns und erst recht für die zukünftigen Generationen. Dies wird von weiten Kreisen unserer Gesellschaft mittlerweile anerkannt. Der Krieg in der Ukraine hat uns vor Augen geführt, wie abhängig wir in Bezug auf Energie von anderen Staaten sind. Dies alles macht die Energiewende notwendiger als je zuvor. Als Folge wächst das Vertrauen, dass die erneuerbaren Energien mittel- und langfristig die Möglichkeit bieten, einen wesentlichen Teil des Energiebedarfs auf umwelt- und kostenverträgliche sowie unabhängige Weise zu decken.
Die Zukunft im Bereich der Windenergie ist deshalb äußerst vielversprechend. In den letzten 20 Jahren hat sich der Markt weltweit verfünfzigfacht. Man geht davon aus, dass im Jahr 2030 in Deutschland und Europa eine Verdopplung stattfindet. Somit würde die Windenergie das Rückgrat der zukünftigen Energieversorgung darstellen. Hinzu kommt, dass die neue Bundesregierung die Verschlankung von Genehmigungsverfahren angekündigt hat. Dies würde unsere Anstrengungen beflügeln und Risiken reduzieren.
Die nächsten Repowerings laufen bei der GLS Beteiligungsaktiengesellschaft bereits auf Hochtouren. Wir werden berichten!
Fotohinweis: Das Titelfoto dieses Beitrags stammt von Jörg Henze.
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