Wie funktioniert eigentlich die GLS Bank?

Banken sind in diesen Zeiten immer wieder Gesprächsthema. Die Anlässe sind leider meist weniger erfreulich. Es geht um Boni, Spekulation, Bankenrettungen und Abzockerei. Bei Gesprächen im Familien- und Freundeskreis werde ich dann gern gefragt, wie eigentlich „meine“ Bank funktioniere.

In der Regel erkläre ich das mit einem simplen Bild, das jedoch sehr eingängig ist. Letztlich ist eine Bank nichts anderes als eine Brücke, die zwei Ufer eines Flusses miteinander verbindet. Am einen Ufer stehen die Menschen, die Geld haben. Sei es auf dem Girokonto oder angelegt auf Spar- oder Tagesgeldkonten. Am gegenüberliegenden Ufer stehen diejenigen, die sozial-ökologische Unternehmen und Initiativen finanzieren 0oder ebensolche Ideen ins Leben bringen möchten, und denen die dafür nötigen finanziellen Mittel fehlen. Die Bank bildet nun die Brücke, die beide Ufer miteinander verbindet. Sie verbindet die Menschen miteinander und sorgt für den finanziellen Ausgleich ihrer Interessen.

Diese Ausgleichsfunktion ist eigentlich die Kernaufgabe von Banken. Sie sollen den Menschen und auch der Realwirtschaft dienen. Dafür wurden sie einst gegründet. Die Ausgleichsfunktion ist auch in der Satzung der GLS Bank fest verankert. In der § 2 Absatz 1 heißt es dort:

„Wer Geld bei dieser Bank einlegt, tut dies in erster Linie mit Rücksicht auf den Geldbedarf anderer Mitglieder und um im volkswirtschaftlichen Interesse einen Ausgleich des Gesamtetats aller Mitglieder zu erreichen.“

Im Fall der GLS Bank als Genossenschaftsbank wird die beschriebene Brücke von einem starken Pfeiler getragen. Diesen tragenden Pfeiler bilden die Mitglieder, die in der Genossenschaft mit ihren Mitgliedschaftsanteilen das nötige Eigenkapital dafür bereitstellen, dass dieser Interessenausgleich in Form von Geldanlagen einerseits und Kreditvergaben andererseits auch tatsächlich funktionieren und stattfinden kann.

Warum braucht es das Eigenkapital? Der Gesetzgeber schreibt sinnvollerweise vor, dass Banken nur dann Kredite vergeben dürfen, wenn sie diese zur Absicherung der Geldanleger vor Verlusten auch mit Eigenkapital unterlegen. Deshalb ist ein ausreichendes Eigenkapital so wichtig, um den Interessenausgleich zwischen Anlegern einerseits und Kreditnehmern andererseits zu ermöglichen. Deshalb sind wir auch bestrebt, möglichst viele Menschen als Mitglieder für die GLS Bank zu gewinnen.

Vor einiger Zeit haben wir die beschriebene Funktionsweise in einer kleinen aber aussagekräftigen Animation illustriert:

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Wenn Ihr mal gefragt werdet, wie die GLS Bank funktioniert, dann erklärt es doch einfach mal anhand des Brückenbildes oder schickt den Link zu diesem Artikel weiter. Wir freuen uns.

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2 Antworten zu „Wie funktioniert eigentlich die GLS Bank?“

  1. Avatar von Alexander Stütz
    Alexander Stütz

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    Bei dem, was in den Medien gemeinhin über die Tätigkeit von Banken kommuniziert wird, ist es verständlich, wenn man an der Brückenfunktion zweifelt. Für die GLS Bank gilt dies meiner Ansicht aber vollumfänglich. Werfen Sie doch bitte einmal einen Blick auf die Bilanz der Bank. Dort stehen aktuell etwa 2,4 Milliarden Euro Kundeneinlagen rund 1,4 Milliarden Euro Kundenkredite gegenüber. Es wird als nicht gestreckt oder verlängert, sondern leider kann nur ein Teil der Kundeneinlagen direkt in Form von Darlehen an nachhaltige Darlehensnehmer weitergegeben werden. Dies liegt daran, dass die Kunden einen hohen Anteil ihrer Einlagen in Form von Tagesgeld und kurzfristigen Sparanlagen halten. Dieses Geld kann dem entsprechend nicht für sinnvolle, langfristige Projekte verliehen werden. Andernfalls käme die GLS in Schwierigkeiten, wenn ein Teil der Kunden ihr Geld kurzfristig wieder erhalten möchten. Dieser Umstand dürfte auch für die GLS Bank bedauerlich sein, da sie aufgrund ihrer Statuten mit dem Anteil der Einlagen nicht wie andere spekuliert, sondern diese sicher verzinslich, aber wenig Sinn stiftend anlegt. Alle Kunden können dem entsprechend ihren Beitrag zu einer sinnvollen Anlage leisten, in dem sie der GLS ihr Geld im Rahmen ihrer individuellen Möglichkeiten möglichst langfristig zur Verfügung stellen. Dann kann die Bank ihre direkte Brückenfunktion auch umfassend wahrnehmen. Und Sie bestimmen in dem Moment aktiv mit, in welchen Bereich Ihr Geld genau verliehen wird.

    Darüber hinaus möchte ich auf die diversen Beteiligungsinitiativen hinweisen, die die GLS Bank anbietet. Hierbei verleihen oder investieren Sie als Kapitalgeber direkt Ihr Geld an nachhaltige Kapitalnehmer oder kaufen dafür einen Sachwert wie beispielsweise eine Photovoltaik- oder Windkraftanlage. Die GLS ist lediglich Berater und Mittler. Unter diesen Umständen nimmt sie die direkte Position des Brückenbauers war.

    Meine Erläuterungen zeigen hoffentlich, dass es also nicht nur darauf ankommt, dass die GLS Bank ihre Funktion als Brückenbauer für eine sinnvolle Geldanlage wahrnimmt. Vielmehr müssen auch wir als Kunden und Mitglieder umdenken und die angebotenen Möglichkeiten der Bank in sinnvoller Weise nutzen. Um in der symbolhaften Darstellung zu bleiben. Die breiteste und stabilste Brücke nützt nichts, wenn wir als Mensch zu Menschen sie nicht benutzen.

  2. Avatar von Paul Popp
    Paul Popp

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    Wird hier nicht etwas kommuniziert, was so gar nicht stattfindet? Jeder Mensch denkt, dass eine Bank genau dazu da ist. Das Menschen ihr Geld dort hinbringen und die Bank genau dieses Geld an andere verleiht. Eben das Bild der Brücke.
    Aber – ohne es konkret zu wissen – ich vermute, dass die Kreditvergabe vom Prinzip her nicht viel anders als bei anderen Banken erfolgt, oder? Also unabhängig davon, ob Sparer jetzt was bei der GLS-Bank einlegen, ist ein gegebener Kredit immer neu (aus dem Nichts) erzeugtes Giralgeld. Keine Bank verleiht doch in Wahrheit das Geld, was man ihr gibt, sondern erzeugt es sich per Bilanzverlängerung, ohne das sich dabei das Eigenkapital verändert.
    Ich nehme an, dass auch die GLS-Bank dabei keine Ausnahme macht.

    Im Endeffekt bildet die GLS-Bank nichts desto trotz eine Art Brücke für Menschen, die etwas verwirklichen wollen und Geld brauchen. Nur das die Bank das Geld nicht von anderen Menschen nimmt (und verleiht), sondern es einfach erzeugt. Zumindest machen es doch die anderen Banken so und ich glaube kaum, dass das hier anders ist…

    Das Bild wäre also mMn korrekter, wenn auf der einen Seite des Flusses die Menschen sind, die Geld brauchen UND Geld haben und auf der anderen Seite die Bank, die eine Brücke baut, mit der man sein Geld zur Bank bringen kann und/oder bei der man sich auch Geld holen kann.

    Ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich weiterhin bei der GLS-Bank bleibe und auch dafür werbe – dafür ist die Bank dann einfach zu empfehlenswert 🙂

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