Archivbeitrag

Was uns beim Krieg gegen die Ukraine zu tun bleibt!

In dem Land, in dem ich geboren bin, ist Krieg gegen die Demokratie. Ich bin hilflos. Fast.

Wären meine Eltern vor 30 Jahren weniger mutig gewesen, würde ich mich heute in einer U-Bahn vor den Bomben verstecken. Ich würde um mein Leben fürchten.

Stattdessen darf ich wütend sein. Wütend auf diesen Mann, der einfach über das Leben von so vielen Menschen entscheidet. Ein Mann, der scheinbar die Devise „Wer nicht für mich ist, ist gegen mich“ anwendet und dessen Armee stark genug ist, dass sich niemand ihm in den Weg stellt. Oder aktuell stellen kann.

Bis die EU und die USA ihre Truppen koordiniert haben, ist die ukrainische Armee am Ende. Dann beginnt die Machtübernahme Russlands. Ukrainer werden ihrem Land, ihrer Sprache und ihrer Kultur entrissen. Ein weiteres Mal. Diesmal verlieren sie aber noch etwas: die Hoffnung auf eine demokratische und freie Ukraine.

“Dankbar für alle Menschen, die uns zu Beginn geholfen haben”

Auch wenn ich die vergangenen Tage abwechselnd schreie und weine, bin ich vor allem dankbar. Dankbar in Deutschland zu leben. Ich bin dankbar für alle Menschen, die uns zu Beginn geholfen haben, Formulare auszufüllen und bürokratische Abläufe zu verstehen. Denn seien wir mal ehrlich, wer das kann, geht in Deutschland nicht unter.

Ich bin dankbar für die freie und gute Schulbildung mit einer großartigen Lehrerin. Einmal kannte ich ein Wort nicht. Ein paar Jungs haben gelacht, ich mich geschämt. Sie blieb ruhig und sagte: „Angelika spricht zu Hause eine andere Sprache. Deswegen kennt sie nicht alles.“ Alle nickten. Danach durfte einer der lachenden Jungs mir das Wort erklären. Wir haben uns angeschaut. In diesem Augenblick wich die Scham der Freundschaft. Seitdem habe ich nie wieder gezögert, nachzufragen.

Es war einer der vielen Grundsteine für mein freies und spannendes Leben in Deutschland. Auch ohne Vitamin B oder viel Geld konnte ich hier und im Ausland studieren. Alles dank Bafög und einem Studienkredit, den ich jetzt gut zurückzahlen kann. Nebenbei habe ich als freie Reporterin gearbeitet. Ich habe eine Ausbildung an der Journalistenschule gemacht und als Redakteurin gearbeitet. Texte geschrieben, die millionenfach geklickt wurden. Meine Meinung und Stimme haben Gewicht.

Wir können etwas gegen den Krieg tun

Nun bin ich bei einer nachhaltigen Bank und kann mithelfen, das Finanzsystem enkeltauglich zu machen. Ich kann meine Fähigkeiten und Talente voll einsetzen. Ich kann mich für meine Werte stark machen.

Was ich damit sagen will: Dieses Leben in Deutschland ist ein Geschenk. Und ich kann nur an alle appellieren, dieses Geschenk zu teilen. Wir können einander nichts wegnehmen, wenn wir menschlich sind. Es ist zu erwarten, dass Menschen aus der Ukraine bei uns Frieden und Zuflucht vor Putins Machtkeule suchen.

Wir können ihnen helfen. Sei es durch einen freundschaftlichen Blick, eine Spende oder eine Unterkunft. Aber was wir vor allem tun können: Wir können in unseren Herzen und Taten dem Krieg gegen die Demokratie Stand halten.

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11 Antworten zu „Was uns beim Krieg gegen die Ukraine zu tun bleibt!“

  1. Avatar von Johannes Feldner
    Johannes Feldner

    Hallo auch,

    in Mathematik war ich, ehrlich gesagt, nicht so gut, daß ich Hrn. Loserts Ausführungen problemlos folgen könnte. Allerdings ist mir klar, daß der Klimawandel stattfindet. Und die für die Menschheit schlechten Nachrichten dazu überschlägen sich, z.B.: https://www.spektrum.de/news/klimakrise-studie-sieht-permafrostboeden-kurz-vor-kipppunkt/1999462.
    Um im Beispiel zu bleiben: Die Kräfte seines Landes zu bündeln, um Ideen und Interventionen zum Abbremsen des Auftauens der Permafrostböden zu entwickeln, wäre Putins Aufgabe für sein Land, die Menschen dort und, ja, die ganze Menschheit. Stattdessen schickt er seine Militärs in diverse Kriege, völkerrechtlich legitime und illegitime.
    Um weiter am Beispiel zu bleiben: Wir wissen ja, daß ein Land alleine den Klimawandel und seine Folgen nicht aufhalten kann. Auch deshalb ist es, um es deutlich auszudrücken, eine Sch…idee, als deutsche Außenministerin (für die Bundesregierung und im Konsens mit der EU) Rußland den Wirtschaftskrieg zu erklären und auch etwa wissenschaftliche Zusammenarbeit zu beenden.
    Für die Menschen in der Ukraine bedeutet es die zweite Katastrophe, wie die NATO-Staaten ihnen „helfen“. Jede Waffenlieferung ist hier für Rüstungsproduzelten ein Geschäft. Die ukrainischen Städte aber werden in Schutt und Asche gelegt sein, je mehr, je länger der Krieg dauert. Wie haben es in Belgrad ahnen können, in Afganistan nicht sehen wollen, in Syrien nicht übersehen können.
    Also nein, es ist nicht unsere Aufgabe, einen „heiligen Krieg“ wirtschaftlicher oder militärischer Art zu führen.
    Unsere Bank muß weiter das tun, was sie bisher getan hat: Menschen in ihren lebendigen Bedürfnissen unterstützen, konkrete Projekte finanzieren, die auf Erhalt und Förderung der Vitosphäre dieses Planeten achten, Zusammenarbeit fördern.

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