Urban Gardening: Der „Blumenpott“ in Witten macht vor wie es geht

Gärtnern auf dem eigenen Balkon? Der Anbau von Obst und Gemüse in Kübeln und Blumenkästen mitten in der Stadt ist lange keine Seltenheit mehr. Häufig wird beim Urban Gardening damit nicht nur der private Balkon oder Vorgarten verschönert, sondern auch diverse brachliegende urbane Flächen.

Das Phänomen nennt sich „Urban Gardening“ und stammt aus den USA. Schon in den 1970er Jahren haben Aktivisten das sogenannte „Guerilla Gardening“ betrieben. Das ist eine illegale Form des Gärtnerns, um die Lebensverhältnisse in benachteiligten Stadtvierteln zu verbessern. Dabei ging es einerseits um Versorgungsengpässe bei steigenden Bevölkerungszahlen und reduzierter landwirtschaftlicher Anbaufläche. Anderseits hatte das Urban Gardening bereits in seinen Wurzeln eine kulturelle und soziale Dimension.

Tomaten in einem Urban Gardening Projekt in Witten

Auch in Deutschland ist der urbane Gartenbau schon lange angekommen. Es geht primär darum, unsere Nachbarschaften zu verschönern. Für die „Blumenpott Urban Gardening“ Initiative in Witten geht es aber um viel mehr. Das gemeinsame Tun, das Lehren und Lernen, die Vermittlung von Wissen über die Herstellung von Lebensmitteln wird wichtiger als das bloße Motiv der Subsistenzwirtschaft. Francois Brelinger ist zuständiger Projektleiter des „Blumenpotts“. Er betont, dass weder die Notwendigkeit der Selbstversorgung, noch der Bedarf an mehr Grünfläche das ausschlaggebende Motiv für das Projekt ist.

Das Gärtnern ist ein Trend, bei dem sich Menschen mit diversen kulturellen Hintergründen treffen, sich austauschen und die Natur neu erleben.

Brelinger sieht den dringenden Bedarf, den praktischen Bezug zur Lebensmittelproduktion und dem Umgang mit der Natur in Bildungseinrichtungen wiederherzustellen. Darum bemüht sich „Blumenpott“ und kooperiert mit der ortsansässigen Entwicklungsgesellschaft für ganzheitliche Bildung, um Menschen dazu anzuregen, miteinander den öffentlichen Raum zu gestalten. Im Gegensatz zur Schrebergartenkultur ist es beim Urban Gardening besonders wichtig, etwas gemeinschaftlich zu schaffen.

Gartenprojekt Urban Gardening in Witten - Pflanzen

Der Gemeinschaftsgarten „Blumenpott“ blüht von April bis Oktober in mobilen Pflanzkästen. Das Pflanzen, die Pflege und die gemeinsame Ernte machen außerdem neue soziale Kontakte möglich. Gleichzeitig hilft es dabei den öffentlichen Raum im Wiesenviertel grün und ansprechend für alle zu gestalten. Dieser Austausch schafft neue kulturelle Räume und gibt die notwendige Nähe zur Natur zurück.

Mehr zum Thema Urban Gardening findet ihr auf unserem Blog oder direkt auf der Seite des Wiesenviertel eVs.

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3 Antworten zu „Urban Gardening: Der „Blumenpott“ in Witten macht vor wie es geht“

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  2. Avatar von Ernst-Jürgen Lippert
    Ernst-Jürgen Lippert

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    WITTEN im BLOG…. – und das auch noch Positiv…
    ( obwohl, da war ja auch schon einmal den Bericht über den Laden – ohne Verpackungsmüll..)
    Also – ich meine es ist die Casinostraße, dort habe ich mehrfach Menschen ‚Gärtnern‘ gesehen – UND diese auch angesprochen und entsprechend gelobt. Tolle Idee..!! – Zu den besinnlichen Tagen werden z.T. sogar Lichterketten an den Bäumen angebracht. Ganz großartig.
    ( Wenn ich so manche anderen Viertel hingegen sehe..) – aber heute mal Lob.
    Was will man auch machen, wenn die ‚Stadt‘ sich in gewissen Dingen offensichtlich nicht mehr ‚zuständig‘ fühlt. (z.B. geschlossene Türen am Sozialamt, wo meine neunzigjährige Mutter davor sitzt und nicht weiß, wie sie an den Kurantrag kommt – weil sie keinen Termin per E-mail machen kann. Sehr traurig.)
    Noch einmal meinen Lob für’s gärtnern – an die Anwohner..

    1. Avatar von Rouven Kasten

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      Danke für Deinen Kommentar! (rk)

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