Vanessa Giese berät Unternehmen. Dabei geht es ums Zusammenarbeiten und um gute Führungsarbeit. Außerdem ist sie Bloggerin und Autorin. Für uns hat sie einen Wirtschaftsteil zu nachhaltiger Teamarbeit geschrieben.
Wir reden von Flexibilität und davon, agil zu sein. Doch bei der Einstellung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die meisten Firmen extrem eingefahren. Bewerber, die Quereinsteiger sind und keinen Stallgeruch mitbringen, fliegen meist sofort aus dem Auswahlprozess. Dabei bringen sie oft wertvolle Kompetenzen für die Teamarbeit mit und bereichern mit neuen Perspektiven. „Wenn wir Mitarbeiter Teamarbeit wollen, die mit selbstverantwortlicher Lern- und Veränderungsbereitschaft brillieren, die zum übergreifenden Denken fähig sind und Wissen leicht adaptieren können, dann brauchen wir Auswahlprozesse, die stärker am Individuum ausgerichtet sind.“
Die Leute, die schon im Unternehmen sind, haben derweil andere Herausforderungen: Sie sollen zusammenarbeiten, können aber nicht. Oder sie wollen nicht. Firmen denken oft, dass die Menschen vor allem fachlich qualifiziert sein müssen, um gemeinsam etwas zu entwickeln. Dabei ist es viel wichtiger, „dass man sich auf einer grundlegenden menschlichen Ebene begegnet. Eine Umgebung, in der sich jeder fühlt, als müsste er sich immer nur von seiner besten Seite zeigen, führt zu Burnout. Man lernt und wächst nicht.“
Teamarbeit – Immer Agil?
Wenn es um Teamarbeit geht, rufen heute alle: „Agil! Wir müssen agil sein!“ Die Firmen engagieren agile Trainerinnen und Trainer. Wer mutig ist, stürzt sich in Scrum. Einige Coaches sehen sich als Heilsbringer: Alles wird agilisiert und verscrummt. Dabei ist es viel wichtiger zu gucken, was das Problem ist, bevor man direkt mit einer Lösung kommt. „Being successful in today’s competitive environment requires applying the right strategy in the right context at the right time, not blindly applying cookie-cutter practices from ‘the agile methodology’ (or any methodology).”
Was es immer braucht, ist Mut: Mut, quer zu denken. Mut, unvollständige Ideen auszusprechen, um sie dann gemeinsam weiterzuentwickeln. Mut, Widerspruch zuzulassen. Denn Menschen, die streiten, sind engagiert und bringen das Unternehmen voran. „Sie identifizieren sich mit ihrer Organisation und dem eigentlichen Zweck dieser Organisation, aber nicht notwendigerweise mit allen damit nicht kohärenten Regeln oder einer als hinderlich empfundenen Organisationskultur.“
Eins ist nämlich klar: Wir müssen einen Sinn in unserem Tun erkennen. Sonst wird unsere Seele krank.
[green_box]Dieser Wirtschaftsteil ist ein Gastbeitrag von Vanessa Giese zur Teamarbeit. Weitere spannende Gastbeiträge anderer Autoren und Blogger findet Ihr hier.[/green_box]
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