Maria Schaumberg (69) und Niko H. Lehmeier (72) aus Kronberg bei Frankfurt sind vor kurzem Mitglied bei der GLS Bank geworden.
Als Duo Saxodeon spielen sie auf Festen, bei Veranstaltungen und auf der Straße Blues, Klezmer, Chansons, Tango und Musettes. Mit den Einnahmen unterstützen sie u.a. ein Projekt für Langzeitarbeitslose, einen Kinderzirkus und die Kulturarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Sie sind Paten einer syrischen Familie und begleiten diese durch den Alltag. Seit 30 Jahren haben die beiden kein Auto mehr und fliegen auch nicht. Vor der Pensionierung war Niko Lehmeier an der Fachhochschule Frankfurt Professor für Psychologie und Supervision im Fachbereich Soziale Arbeit. Maria Schaumberg war in der Erwachsenenbildung und in der politischen Bildung für das Land Hessen tätig. Im Interview erzählt Niko Lehmeier, weshalb er und seine Frau GLS Mitglied geworden sind und was ihnen im Leben wichtig ist.
Was gab den Ausschlag, jetzt Mitglied zu werden?
Wir beschäftigen uns schon lange mit dem Thema Geld, Finanzen und einem sozial-ökologischen Finanzwesen. Zunächst haben wir uns an Genossenschaftsbanken orientiert und die anderen Großbanken mit Skepsis beobachtet. Ende der 80er Jahre sind wir Mitglied der Ökobank geworden. Wir glauben, dass die Ungleichheit in der Welt, auch die ökonomische, und unzureichende Existenzsicherung und Perspektivlosigkeit gerade junger Menschen mit ein Grund für die terroristische Gewalt sind, die wir heute erleben. Bei der GLS Bank haben uns insbesondere die Ziele im ökologischen, sozialen und kulturellen Bereich überzeugt. Hier haben wir langfristig Geld für Kinder, Enkel und Andere angelegt, das die GLS Bank sozial-ökologisch einsetzen kann.
Welche Erwartungen verbinden Sie mit einer Mitgliedschaft?
Wir hoffen, dass die GLS Bank sich treu bleibt und sich langfristig für eine andere Verteilung von Geld einsetzt. Und dass sich ihre Arbeit auch im Großen auswirkt. Denn im weitesten Sinne geht es hier um Menschenrechte.
Was geben Sie der GLS Bank mit auf den Weg?
Sich zu behaupten und nach Mitstreitern zu suchen. Denn eine Bank alleine kann die Welt nicht verändern, das geht nur in der Gemeinschaft.
Was gibt Ihnen Energie und Freude am Leben?
Unsere Liebe zueinander. Und das Zusammenleben mit anderen und in unserer anspruchsvollen und etwas anderen Großfamilie; seit 20 Jahren haben wir Enkel, dazu gehören auch die syrischen Nachbarskinder und durch Wiederverheiratung sind weitere Familienmitglieder dazugekommen.
Was ist Ihre Lieblingsmusik?
Wir mögen beide einen melodiösen, intensiven, ausdrucksstarken und variantenreichen Jazz. Aber auch Chansons, Tango, Musette und Klezmer, in denen die Verwurzelung mit unseren Vorfahren und der deutschen Geschichte zum Ausdruck kommen.
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