Vor rund zehn Jahren hat sich der Leipziger Verein Orang-Utans in Not (OUiN e.V.) den Schutz der letzten freilebenden Menschenaffen auf Borneo und Sumatra zum Ziel gesetzt. Deren Lebensraum wird für Palmölplantagen abgeholzt.
Dabei verfolgt der Verein einen ganzheitlichen Ansatz: Orang-Utan-Schutz bedeutet auch Menschenrechts- und Klimaschutz, denn die Regenwaldzerstörung hat Auswirkungen auf uns alle. Für sein Engagement wurde der Orang-Utans in Not e.V. nun mit dem Leserpreis der GOLDENE BILD der FRAU 2017 ausgezeichnet.
Orang-Utans (Pongo pygmaeus) zählen mit den Schimpansen, Bonobos und Gorillas zu unseren nächsten Verwandten. Ihr Erbgut ist zu rund 97% mit menschlicher DNA identisch. Die intelligenten und faszinierenden Tiere sind vom Aussterben bedroht, denn ihr Lebensraum wird für Palmölplantagen zerstört.
Klimakiller Palmöl
Palmöl ist das billigste Pflanzenöl weltweit. Deshalb befindet es sich in 50% der von uns konsumierten Supermarktprodukte (z.B. Lebensmittel, Kerzen, Kosmetika und Waschmittel). Auch im sogenannten Biodiesel und in Blockheizkraftwerken findet der „nachwachsende Rohstoff“ Verwendung, ohne den Treibhausgasausstoß zu berücksichtigen, der durch die Regenwaldrodung verursacht wird.
Pro Stunde werden weltweit 300 Fußballfelder Regenwald nur für Palmöl vernichtet. Aus den freigelegten Torfböden entweichen gigantische Mengen Kohlenstoff in die Atmosphäre und befeuern den Klimawandel. Menschen werden für die Plantagen aus ihrer Heimat vertrieben. Im Jahr 2016 veröffentlichte Amnesty International eine Studie, welche die Ausbeutung auf indonesischen (teils als „nachhaltig“ zertifizierten) Palmölplantagen anprangert.
Ganzheitliches Engagement für Orang-Utans
Das Engagement von Orang-Utans in Not e.V. gilt in erster Linie den Orang-Utans. Neben der Ko-Finanzierung von Orang-Utan-Auffang- und Auswilderungsstationen auf Borneo und Sumatra beinhaltet dies die Aufforstung des geschädigten Regenwaldes. Außerdem bietet der Verein mit der indonesischen Organisation Yayorin auf Borneo Umweltbildung für Kinder sowie Schulungen zu alternativen Anbaumethoden für Erwachsene an, um den dortigen Regenwald langfristig zu bewahren.
Für die Waldmenschen (Orang-Utans) ist es fünf vor zwölf – ihr Schicksal ist eng mit unserem Handeln verknüpft.
Auch im Raum Leipzig veranstaltet der Verein regelmäßig Projekttage und -wochen zu den Themen Menschenaffen, Regenwald und Palmöl an Schulen und Kindergärten. Denn letztendlich entscheidet unser Konsum, wieviel Palmöl nach Deutschland importiert wird.
Der Klimawandel und seine Folgen sind verheerend. Der GLS Bank Klimafonds will einen Beitrag leisten, um sie einzudämmen.
[button link=“http://www.gls-fonds.de/gls-bank-klimafonds.html“ color=“green“]Zum GLS Klimafonds[/button]
Fotos: OUiN e.V./Julia Cissewski
Schreibe einen Kommentar