Wer vor wichtigen Entscheidungen steht, wägt Für und Wider ab, bezieht alle Aspekte in mit ein und bedenkt die Konsequenzen. Im täglichen Bankgeschäft kann der Kunde eigentlich keine Entscheidung treffen, denn dazu ihm fehlt eine reale Urteilsgrundlage.
Deshalb lassen wir uns gerne in die Karten schauen und veröffentlichen jeden vergebenen Kredit und unsere Eigenanlagen. Warum machen andere Banken nicht wie die GLS Bank ihr Geschäft transparent? Es müssten ja nicht unbedingt detaillierte Kreditlisten sein. Zusammenfassende Darstellungen wären auch schon ein erster Schritt. In ihren Nachhaltigkeitsreportings stellen Großbanken ihren Materialverbrauch oft bis zum letzten Bleistift dar, aber beim eigentlichen Kerngeschäft – den Finanzierungen – sind sie nach wie vor sehr schweigsam, obwohl die Umwelteffekte der Finanzierungen weit größer sind als die der Büroökologie. Und warum stellen Sparkassen und Volksbanken ihren Kunden nicht dar, wie viel sie in der Region investieren und was die Einlagen dort konkret bewirken? Von Banken ist zu hören, dass die Kunden daran kein Interesse hätten, und Kunden beschweren sich, dass Banken so etwas nicht anbieten. Eine sinnlose Henne-Ei-Diskussion.
Das Wesentliche dabei ist, dass Bank und Kunde grundsätzlich bereit sind, eine Dimension weiter zu denken, nämlich nicht nur an Zins, Sicherheit und Liquidität, sondern auch an die Sinnhaftigkeit von Anlagen. Das ist nicht lästiger Mehraufwand, sondern kann zur Motivationsquelle für die Bank und ihre Kundinnen und Kunden werden.
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