Die estnische Versobank bot Sparern Zinsen zwischen 0,5 bis 1,8% an. Weil das heutzutage ein hoher Zinssatz ist, haben auch viele Deutsche über die Online-Zinsplattform Savedo ihr Geld dort angelegt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat der Versobank nun wegen Verdachts auf Geldwäsche sowie der Finanzierung von Terrorismus die Banklizenz entzogen.
Ein Kommentar von Vorstandssprecher Thomas Jorberg
„Sind die Spareinlagen bei dieser Bank sicher?“ wird jetzt unter dem Gesichtspunkt des „Verbraucherschutzes“ besorgt in den Medien diskutiert. Was für eine zynische Frage! Können Geldanlagen, die der Finanzierung von Terrorismus dienen, jemals sicher sein? Die Verwendung dieser Geldanlagen ist jedenfalls tödlich!
Aber in der Diskussion steht nur im Vordergrund, ob die Rückzahlung dieser Einlagen sicher ist! Als „beruhigende“ Antwort darauf heißt es: Die Bank sei in keiner finanziellen Schieflage, und darüber hinaus seien die Einlagen bis 100.000 Euro durch die Europäische Einlagensicherung abgesichert.
Unter dem verengten Gesichtspunkt des Verbraucher- bzw. Geldanlegerschutzes mag das ausreichen. Unter dem Gesichtspunkt des Menschenschutzes ist das ein Skandal.
Terrorismus ist eine Geißel der Menschheit. Terrorismus bedroht und vernichtet täglich Menschenleben.
Was muss in dieser Welt noch passieren, bis wir lernen: Bei der Geldanlage ist das Allerwichtigste, wofür und wie sie verwendet wird. Zinshöhe und Risiko sind Nebenbedingungen der Geldanlage. Sie dürfen aber niemals allein entscheidend sein.
Wer sich nicht darlegen lässt, wofür seine Geldanlage verwendet wird, handelt verantwortungslos. Wer nur auf den Zinssatz achtet, finanziert im Zweifel Terrorismus.
Die Lektion aus diesem Skandal muss lauten: Die wichtigste Frage bei der Geldanlage ist „Wofür genau wird mein Geld verwendet?“
Thomas Jorberg
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