Im historischen Schloss Blumenthal werden seit 2007 zukunftsweisende Formen des Zusammenlebens und -arbeitens verwirklicht. Wir haben uns mit Karl Giggenbach, Geschäftsführer der Schloss Blumenthal GmbH & Co. KG, über das Projekt unterhalten.
Herr Giggenbach, 2006 hat die Blumenthal GmbH & Co. KG das Schloss Blumenthal erworben. Wer steckt hinter dem Unternehmen? Welche Grundideen und Ziele verfolgt das Projekt?
Wir Blumenthaler möchten in einer lebendigen Gemeinschaft leben. Hierfür haben wir uns vier wichtige Grundideen geschaffen. Wir wollen gemeinsam an Projekten arbeiten und leben in einem Mehrgenerationenprojekt, wo diese sich gegenseitig unterstützen. Wir entscheiden gemeinsam, haben eine sehr offene Kommunikation und lösen Konflikte sofort. Wir sind keine Wohn- sondern eine Wohn- und Arbeitsgemeinschaft und betreiben zusammen mehrere Betriebe wie Hotel-Gasthaus und Landwirtschaft. Wir unterstützen Kunst- und Kultur durch einen gemeinnützigen Verein und alle Entscheidungen müssen die bestmögliche ökologische Variante beinhalten. Wichtig ist uns Liebe und Freundschaft in größtmöglicher Freiheit. Wir sind keinerlei bestimmter Glaubensrichtung angehörig.
Für wen ist Schloss Blumenthal interessant? Wie viele Menschen wohnen derzeit auf dem Schloss?
Wir sind jetzt bereits 30 Erwachsene und neun Kinder. Ganz besonders wünschen wir uns junge Menschen, die noch mitmachen, einen Ökobauern und Menschen mit Erfahrungen in der Gastronomie, zum Beispiel eine Köchin oder einen Koch. Wir streben insgesamt 70 Menschen an.
Schloss Blumenthal ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Was hat sich auf bei Ihnen getan und welche Schritte planen Sie für die Zukunft?
Seit 2007 betreiben wir das Gasthaus mit 300 Plätzen, wir haben alle Wohnungen renoviert, neue erstellt, uns eine lebendige Struktur gegeben, Foren für Entscheidungsfindung und Konfliktlösung gefunden sowie auf 100 Prozent regenerative Energie umgestellt. In den nächsten zwei Jahren bauen wir ein 83-Bettenhotel sowie ein Niedrigenergiehaus für acht Familien. Ein großes Projekt ist die Landwirtschaft. So möchten wir einen Fonds auflegen um 30 Hektar Ackerland zu erwerben.
Warum haben Sie sich für die GLS Bank als Partner entschieden?
Die Erfahrung der GLS Bank mit Gemeinschaften und die sich daraus ergebenden Besonderheiten sind einmalig. Der offenen und ehrliche Umgang miteinander, die Unterstützung in allen Finanzierungsfragen. Und die Ziele der Bank sind natürlich mit den unseren identisch: Wir sind sozial, kulturell, ökologisch und ökonomisch – das ist die GLS Bank auch.
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