Bist du auch Genossin oder Genosse? Falls ja, bist du Teil einer Gemeinschaft von 22,6 Millionen Menschen. So viele haben sich insgesamt in Deutschland an einer Genossenschaft beteiligt, frei nach dem Motto von Friedrich Wilhelm Raiffeisen „Was eine*r alleine nicht schafft, vermögen viele.“
Am 30. März 2018 jährt sich sein Geburtstag zum 200. Mal. Auch 150 Jahre nach den ersten Gründungen ist die Rechtsform, wie es so schön im Juristendeutsch heißt, keineswegs aus der Mode gekommen. 2.000 Genossenschaften sind allein in Deutschland innerhalb der vergangenen zehn Jahre hinzugekommen. Gut 8.000 sind es insgesamt. Ein Grund für den Aufschwung ist die Gesetzes-Reform von 2006. Seitdem können bereits drei Menschen eine Genossenschaft gründen. Die Vielfalt ist entsprechend groß: Wohnungen, Schulen, Handwerk und natürlich Banken – das Kürzel eG findet sich praktisch überall.
Gemeinschaftlich statt egoistisch
Genossenschaften entstehen häufig da, wo viele das gleiche Problem haben – und zur Lösung ihre Kräfte bündeln. Sie setzen auf die soziale Seite des Menschen. Ein spannender Ansatz, hat der Mensch doch auch eine egoistische Ader, die im kapitalistischen Wirtschaftssystem Treiber vieler Unternehmungen ist. In einer Genossenschaft sind alle Eigentümer*in und Mitglied zugleich, geeint durch den Zweck. Das kann die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum sein, die Erzeugung erneuerbarer Energien, unabhängige, gut recherchierte Nachrichten oder ein sinnvolles Bankgeschäft, bei dem Mensch und Umwelt im Mittelpunkt stehen und nicht die Gewinnmaximierung. Überhaupt Gewinn: In der Genossenschaft zählt das Wohl aller, nicht der Profit weniger. Alle haben eine Stimme, unabhängig von der Höhe ihrer Beteiligung. Vielleicht sind das die Gründe dafür, dass laut einer Umfrage zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland meinen, Genossenschaften würden für mehr Gerechtigkeit sorgen.
Gesellschaftlich wertvoll
Über die Gemeinschaft ihrer Mitglieder hinaus sind Genossenschaften auch gesellschaftlich wirksam. Sie sorgen für einen Ausgleich bei Machtgefällen, z. B. beim Besitz von Wohneigentum oder beim Einkauf. Das Bewusstsein, auch für andere verantwortlich zu sein, ist ausgeprägt. Darum wird das regionale Umfeld mitbedacht, soziale Aspekte mitgedacht. Das fördert Stabilität, Vertrauen und sozialen Zusammenhalt.
Die GLS Genossenschaft: nachhaltig
„Bei der Genossenschaft steht der Mensch im Vordergrund. Deshalb ist das auch die geeignetste Rechtsform für uns“, erklärt GLS Vorstandssprecher Thomas Jorberg. In der Satzung der GLS Bank ist der Zweck etwas sperrig beschrieben. Nachdenken darüber ist durchaus gewollt. „Das Ziel des Zusammenschlusses ist gegenseitige Hilfe, nicht die Gewinnerzielung für das einzelne Mitglied oder für die Genossenschaft.“ Und das alles nach sozialen und ökologischen Kriterien und transparent.
Bei einer Genossenschaftsbank spielen die Mitglieder eine ganz besondere Rolle. Ihre Geschäfts- bzw. Genossenschaftsanteile bilden das Eigenkapital der Bank. Es ist die unentbehrliche Grundlage für die Kreditvergabe. Vereinfacht beschrieben kann eine Bank ungefähr acht Mal so viel Kredit vergeben wie Eigenkapital vorhanden ist. Bei der GLS Bank beträgt das Eigenkapital rund 340 Millionen Euro, das Kreditvolumen rund 2,4 Milliarden Euro, bei einer im Durchschnitt zweistelligen Zuwachsrate der Kredite in den vergangenen Jahren. Wer also wirksam zur Stärkung einer nachhaltigen Wirtschaft beitragen möchte, sollte „mit Rücksicht auf den Geldbedarf anderer Mitglieder“ GLS Anteile zeichnen. 46.000 Menschen haben das bisher getan und dadurch u.a. ermöglicht, dass die Elektrizitätswerke Schönau ihr Stromnetz kaufen, Sonett und Weleda ihre Betriebsstätten erweitern, die taz ein neues Verlagshaus bauen konnte(n), aber auch dass viele Bioläden, Schulen, Handwerksbetriebe und andere Unternehmen und Projekte, denen Nachhaltigkeit am Herzen liegt, ihre Ziele verwirklichen können. So setzen wir einen nachhaltigen Baustein an den anderen, mit Blick auf eine lebenswerte Zukunft für uns und andere.
Wer jetzt das 22,6 Millionste und eine Genossenschaftsmitglied in Deutschland werden möchte, ist bei uns herzlich willkommen.
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Foto: GLS Jahresversammlung 2017
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