Vor drei Monaten begann Paula ihr Praktikum in der Marketingabteilung der GLS Bank und stieß damit zum Vorbereitungs-Team des Jahrestreffens der GABV. Neben Vertretern der 22 Mitgliedsbanken der GABV werden am 14. März Verantwortungsträger aus Wirtschaft, Politik sowie der Banken- und Finanzwelt unsere Gäste in Berlin sein. Eine Woche vor dem großen Event blickt Paula zurück auf die vergangene ereignisreiche Zeit. „Der Kongress rückt immer näher, langsam sehen wir die ersten Früchte unserer Arbeit.“
Sie forderte Visa für die Mitglieder an, produzierte 1.000 Buttons, damit sich die Teilnehmer der verschiedenen Touren und Workshops besser zurecht finden, erstellte Vokabellisten für die Kongressmappen und recherchierte ein geeignetes musikalisches Rahmenprogramm. Per Zufall rief sie schließlich die Schostakowitsch-Musikschule Berlin Lichtenberg an. So entstand der Kontakt zu Ithay Khen. Der junge Cellist zählt zu den führenden Musikern Israels. „Ich habe ihm von der GABV und der GLS Bank erzählt. Er kannte bereits unseren nationalen Partner, die Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin. Die internationale Zusammenarbeit und unser wertebasiertes Bankgeschäft haben ihn schließlich überzeugt für uns zu spielen“, erzählt Paula.
„Meine Aufgaben waren zwar vielfältig, manches hat mich ganz schön auf die Probe gestellt.“ Fragen wie: Sollen es die hell- oder doch eher die dunkelblauen Mappen sein? Oder welche Schriftfarbe nutzen wir?. Und lässt sich die ökologische Herkunft der Materialien einwandfrei nachvollziehen? Doch als sie dann die Pakete mit den fertigen Werbeartikeln öffnete und die ersten Ergebnisse sah, war die lange Recherche schnell vergessen. „Sie waren richtig gut geworden!“
Die Beantragung einzelner Visa hielt besondere Rätsel für sie parat. „Da ist mir erst richtig bewusst geworden, wie international die GABV eigentlich ist. Manchmal musste ich ein wenig knobeln, bis ich herausfand, an welcher Stelle der Name und wo die Adresse stand. Die vielen fremden Schriftzeichen passten selten sofort in die vorgefertigten Formulare.“
In der letzten Woche ist noch einiges zu tun. Ein ganz besonderes Augenmerk liegt auf der Anmeldeliste. Denn wer nicht drauf steht, kommt nicht hinein. “Wir passen sehr scharf auf und kontrollieren uns gegenseitig. Es wäre mein größter Alptraum wenn durch Unachtsamkeit etwas schief läuft”, erklärt Paula. Zur Organisation zählt ebenfalls, die Anfahrt der zahlreichen Gäste zu organisieren. „Wir fahren mit dem ÖPNV zum Flughafen oder Bahnhof und begleiten unsere Gäste durch den Straßenbahndschungel zu ihren Hotels. Wenn mehrere Gäste gleichzeitig eintreffen, bilden wir Fahrgemeinschaften und holen sie mit einem unserer E-Mobile ab.“
Dann beginnt die 20-Jährige nervös mit den Fingern auf den Tisch zu trommeln. „ Damien Walsh, der CEO der australischen bankmecu, möchte sich vor dem Kongress einige genossenschaftliche Projekte ansehen und ihre Modelle kennenlernen.“ Und dazu hat Paula ihm eigenverantwortlich eine entsprechende Tour mit einem umfangreichen Programm zusammengestellt. „Von der Anfahrt über Informationen zu den GLS Projekten, wichtigen Telefonnummern bis hin zu Möglichkeiten, das Mittagessen einzunehmen. Hier habe ich allein den Hut auf und kann nachvollziehen, wie es sich anfühlt und welcher Druck dahinter steckt, wenn man Verantwortung übernimmt.“
Am Montag trifft der australische Banker ein. Am Dienstag und Mittwoch folgen die weiteren Gäste aus der ganzen Welt. Paula und das Vorbereitungsteam schwirren jetzt noch ein paar Tage wie emsige Bienen durch unsere Flure. Wir alle freuen uns bereits auf den Kongress, die vielen intensiven Gespräch und neuen Einblicke in die Arbeit der anderen Banken. „Es macht richtig Spaß, jetzt zu sehen, was wir in den letzten Monaten geleistet und gelernt haben.“
Mehr Informationen zur Konferenz und zu den Mitwirkenden gibt es auf der Konferenz-Website.
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