Weg von der fossil-atomaren Energieversorgung und hin zur 100%igen Energieversorgung durch grünen Strom: Bürgerinnen und Bürger, die vor Ort den dezentralen Ausbau der Produktion und Versorgung durch regenerative Energien vorantreiben, wirken als Motor dieser Entwicklung.Mit der Verleihung des Preises EnergieFAIRsorgung hat die Stiftung Neue Energie ein Zeichen für die Energiewende in Bürgerhand gesetzt.
Ausgezeichnet wurden am vergangenen Wochenende vier Initiativen, die sich durch herausragendes ehrenamtliches Engagement hervorheben. Alle Initiativen tragen mit ihren Aktivitäten zur dezentralen Energieversorgung mit regenerativen Energien bei. Sie sind Vorreiter und Vorbild für andere Initiativen. Sie machen ihre Ansätze öffentlich und damit nachvollziehbar und nachahmbar für Andere.
Die Preisträger:
Für den Mut, sich in der Bundeshauptstadt um die Konzession für Stromverteilernetze zu bewerben. Damit stellen sie den gemeinschaftlichen Erwerb gegen die Übermacht der Großunternehmen. Der Rückkauf steht vor allem vor dem Hintergrund, die 100-prozentige Versorgung durch erneuerbare Energiequellen zu ermöglichen. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es intelligente Stromnetze. Bürger Energie Berlin strebt an, die Einbindung von regenerativen Energien ins Stromnetz zu fördern. Ein Teil des Gewinns aus dem Netzbetrieb soll direkt in die Energiewende reinvestiert werden.
Energiegewinner Köln, Projekt Webportal und Energie-Konten
Für eine Energiegenossenschaft, die auf neue Formen direkter Beteiligung an Energieerzeugungsanlagen setzt. Durch ein Internetportal werden Energieerzeugung und Bürgerbeteiligung ebenso wie Energieproduktion und -verbrauch online vernetzt und sichtbar gemacht. Auf dieser Grundlage soll es jedem investierenden Genossenschaftsmitglied möglich sein, die Höhe der eigenen Energieproduktion und des Energieverbrauchs zeitaktuell auf einem Energiekonto abzulesen und nach Möglichkeit in ein Gleichgewicht zu bringen. Die Bürgersolar-Genossenschaft der Kölner Energiegewinner ist eine Genossenschaft für ganz Deutschland, die den Kauf von Solarmodulen auf lokalen und regionalen Dächern ermöglicht. Die Mitgliedschaft in der Genossenschaft und das Eigentum an Solarmodulen sind wirtschaftlich voneinander getrennt.
Friedrich Wilhelm Raiffeisen Windpark eG Streu & Saale
Für ihre Idee, sechs Ortsenergiegenossenschaften zu einer starken Windpark eG zu bündeln und damit gemeinschaftlich das Projekt Windpark „Streu & Saale“ umzusetzen. Die Mitglieder – die sechs Ortgenossenschaften der an den Windpark angrenzenden Gemeinden – verschaffen wiederum interessierten Bürger/innen die Möglichkeit, sich durch ein nachrangiges Darlehen an dem Windenergieprojekt zu beteiligen. So bleibt der wirtschaftliche Nutzen weitgehend bei den Beteiligten vor Ort, statt überregionalen Finanzinvestoren zuzufließen. Außerdem trägt die gemeinschaftliche Umsetzung zur Auseinandersetzung und Identifikation mit der Energiewende bei.
Für das Konzept, einen alten Wasserkraftstandort wieder zu aktivieren. Dabei strebt die Stiftung E-Werk Cottbus die Verbindung von Denkmalschutz, höchsten ökologischen Ansprüchen und neuer Technologie an. Nach seiner Fertigstellung soll im E-Werk nicht nur Strom erzeugt werden, sondern auch ein Bildungszentrum mit dem Schwerpunkt Energieeffizienz entstehen.
Die Entwicklung neuer Energien sehen GLS Bank und GLS Treuhand bereits seit vielen Jahren als Zukunftsthema. Seit 1989 finanziert die GLS Bank als eine der ersten Banken überhaupt Projekte zur Gestaltung der Energieversorgung. So legten wir den ersten geschlossenen Windkraftfonds auf und vergeben inzwischen etwa 40% aller Kredite im Bereich der regenerativen Energien. Zudem war die GLS Bank maßgeblich an der Gründung der Elektrizitätswerke Schönau (EWS) beteiligt. Die Schwarzwaldstadt Schönau versorgt sich seit 1997 selber mit dezentralem, ökologischem Strom. Im Rahmen dieser Initiative entstand die Stifung Neue Energie der GLS Treuhand.
Bilder, von Oben nach Unten:
Für die Bürger Energie Berlin nimmt Luise Neumann-Cosel den Preis von Ursula Sladek entgegen.
Kay Voßhenrich und Ramon Kemp der Energiegewinner Köln sind stolz über die Auszeichnung.
Michael Distel und Peter Schmitt nehmen den Preis für Projekt Windpark „Streu & Saale“ von Laudator Axel Schmidt an.
Tobias Sachtleben der Stiftung E-Werk Cottbus stellte das Projekt mit viel Begeisterung vor.
Gruppenbild der Preisträger und den Laudatoren: Lukas Beckmann (Vorstand GLS Treuhand), Ursula Sladek (Mitgründerin und Geschäftsführerin der EWS), Antje Tönnis (Geschäftsführeirn der Stiftung Neue Energie) und Axel Schmidt (GLS Beteiligungs AG).
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