BioBoden: Gemeinsam für zukunftsfähige Landwirtschaft

Sicherheit für Bio-Landwirte bedeutet Entwicklungschancen für unseren Boden, dafür sorgt die BioBoden Genossenschaft.

von Jasper Holler, BioBoden Genossenschaft

Bio-Landwirte*innen brauchen nicht nur Begeisterung und Können, sondern auch Höfe und Flächen.  Nur so kann die steigende Nachfrage nach Biolebensmitteln in Deutschland regional  befriedigt werden.  Mehr Biohöfe schaffen zugleich auch mehr ökologische Vielfalt.

BioBoden – Am Anfang ist der/die Landwirt*in

Ohne eine*n engagierte*n Landwirt*in kann die Sicherung von Land für die Biolandwirtschaft kaum gelingen. Eine vielfältige Landwirtschaft braucht Menschen, die mit Begeisterung und Können agieren.  Menschen, die sagen:  „Diese Fläche möchte ich ökologisch bewirtschaften.“ Erst wenn das der Fall ist,  fließt das von den BioBoden-Mitgliedern zur Verfügung gestellte Kapital in den Kauf des Landes. Aber die Landwirte*innen brauchen mehr als nur ein Stück Land. Sie benötigen Platz für ihre Maschinen,  ihre Tiere, ihre Ernten. Außerdem brauchen sie natürlich ein Zuhause für sich und ihre Familien. Kurz: Sie brauchen einen Hof.

Sicherer: Hof plus Land

Für die BioBoden Genossenschaft heißt das seit jeher: Wenn wir Land sichern wollen, müssen wir Höfe sichern. Und je größer der gesicherte Teil eines Hofs ist, desto besser kann Landwirtschaft langfristig geplant und gestaltet werden. Steigende Pachtpreise und immer kürzerer Pachtlaufzeiten stehen dem allerdings entgegen. Hier kommt BioBoden ins Spiel. Wir wollen Betrieben die benötigten Flächen dauerhaft zur Bewirtschaftung zur Verfügung stellen – möglichst als einziger Verpächter. In einigen Fällen ist uns das gelungen.

Gut Peetzig

Zum Beispiel Gut Peetzig in Brandenburg: In den 1990er-Jahren übernahm  die Landwirtsgemeinschaft um Ulf Dobroschke und Heike Böthig den stillgelegten Betrieb bei Angermünde nordöstlich von Berlin. Unter hohem Einsatz wurde die Bodenfruchtbarkeit derart gesteigert, dass nun eine gut funktionierende Demeter-Landwirtschaft möglich ist. Das hat sich rumgesprochen: Der Hof beliefert nun sogar die Bäckerei Märkisches Landbrot mit Getreide. Bereits 2015 hatte BioBoden erstmals 26 Hektar Land für Gut Peetzig gesichert und mittlerweile sind es über 160 Hektar.

BioBoden: Gemeinsam für zukunftsfähige Landwirtschaft
Ulf Dobroschke (Landwirt Gut Peetzig, links) und Joachim Weckmann (Geschäftsführer Märkisches Landbrot)

Der Clou: Alle vom Hof bewirtschafteten Flächen gehören nun BioBoden oder den Landwirtinnen und Landwirten selbst. Die Flächen sind gut arrondiert und durch einen Wald von konventioneller Landwirtschaft getrennt. Damit steht der Zukunft der ökologischen Landwirtschaft auf Gut Peetzig nichts mehr im Weg.

„ Wir können ganz anders arbeiten, wenn nicht alle zwei Jahre die Pacht erhöht wird.“ Heike Böthig

Hof Weggun

Ähnlich beim Demeter-Hof Weggun in der Uckermark. Auch hier hat BioBoden die gesamten vom Betrieb bewirtschafteten 38 Hektar an Marjolein und Frank van der Hulst langfristig verpachtet. Auf vier Hektar wächst Beerenobst, auf der restlichen Fläche Gemüse und Futtermittel für Schafe und Hühner, außerdem gibt es noch eine Streuobstwiese. Die Produkte liefert der Hof an die BIO COMPANY in Berlin.

Demeter-Hof Weggun, Uckermarck BioBoden: Gemeinsam für zukunftsfähige Landwirtschaft
Demeter-Hof Weggun, Uckermarck

Umso länger, desto besser

Gerade bei bio-dynamischen Höfen ist die Langfristigkeit entscheidend. Denn nur so kann der Kreislauf aus Boden, Pflanze, Tier und Mensch vollends in Gang gesetzt und eine hohe Fruchtbarkeit erreicht werden. „Biobauern brauchen Sicherheit, um gute Bioergebnisse zu erzielen“, sagt Uwe Greff.“ Die haben sie, wenn der Eigentümer BioBoden ist.“

Auch ihr könnt Boden sichern

Für bereits 58 Höfe in ganz Deutschland hat die BioBoden Genossenschaft Boden gesichert. Insgesamt schon 3.300 Hektar. Ermöglicht wird unsere Arbeit durch 4.200 Mitglieder. Jeder kann Mitglied werden und etwas für zukunftsfähige Gestaltung unserer Landwirtschaft tun. Mehr Informationen gibt es bei BioBoden.

Weitere Artikel zur BioBoden im GLS Blog.

Jasper Holler

Jasper Holler

Jasper Holler kümmert sich bei BioBoden um die Mitgliederbetreuung und die Kommunikation.

 

 

Fotos
BioBoden Genossenschaft. Das Titelbild zeigt den Sitz der BioBoden Genossenschaft in Rothenklempenow

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2 Antworten zu „BioBoden: Gemeinsam für zukunftsfähige Landwirtschaft“

  1. […] BioBoden: Gemeinsam für zukunftsfähige Landwirtschaft […]

  2. Avatar von Laura

    |

    Lieber Jasper,
    wir sind von der Universität Innsbruck und führen ein soziales Crowdsourcing Projekt durch, um gemeinschaftlich möglichst viele innovative Ideen für die Entwicklung der Tiroler Landwirtschaft zu sammeln.
    Es handelt sich um eine Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Tirol und wir werden von der Innovationsagentur HYVE unterstützt, die auch ihre Plattform zur Verfügung stellt. Die Gewinner erwarten tolle Preise und die exklusive Möglichkeit ihre Idee mit dem Innkubator in Innsbruck auszuarbeiten.
    Bei unserer Suche nach passenden Bloggern, die uns helfen könnten, eine größere Reichweite für das Crowdsouring Projekt zu erreichen, sind wir auf deinen Blog gestoßen. Deine Community könnte eine große Unterstützung auf der Suche nach kreativen Ideen sein. Wir hoffen, dass möglichst viele ihren Beitrag hierzu leisten möchten und wir dadurch das bestmögliche aus diesem Projekt herausholen können.
    Wir würden uns sehr über deine Unterstützung freuen und hoffen auf eine Rückmeldung von dir.
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    Mit besten Grüßen,
    Teresa & Laura

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