Welche Projekte finanziert die GLS Bank? Mit welchen Unternehmen ist sie verbunden? Welche Initiativen findet die GLS Bank unterstützenswert? Diesen und anderen Fragen gehen wir im Rahmen des Jahrestreffens der Global Alliance For Banking On Values (GABV) im März 2013 nach. Lotta Schäfer berichtet von den Planungen in Berlin.
Wenn die Mitglieder der GABV aus aller Welt nach Berlin zum Gastgeber GLS Bank reisen, wird nicht nur getagt und konferiert. Einen halben Tag lang schauen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf „Learning Journeys“ die Praxis an und besuchen unterschiedlichste GLS Kunden. Das Ziel ist nicht nur Abwechslung zum Konferenzraum und frische Luft, sondern vor allem zu sehen, wie eine sozial-ökologische Bank in Deutschland arbeitet, um diese Erfahrungen mit in die jeweils eigene Bank zu nehmen. Da die Mitglieder der GABV von allen Kontinenten kommen, lernen sie so jedes Jahr bei den Learning Journeys im jeweiligen Gastgeberland ganz neue und andere Formen von Initiativen und Finanzierungsmöglichkeiten kennen.
Bunte Vielfalt und spannende Begegnungen
In der vergangenen Woche hatten wir deshalb viele Ortstermine zur Planung der März-Besuche. Wir wollten die Menschen, ihre Ideen und Motivationen ebenso kennenlernen wie die örtlichen Gegebenheiten. An vier aufregenden Tagen erfuhren wir spannende Geschichten aus Bereichen, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten, und bekamen die Finanzierungs-Vielfalt der GLS Bank zu spüren.
Bei der Selbstverwalteten Ostberliner GenossInnenschaft und dem Forum Kreuzberg – zwei vollkommen unterschiedlichen und sehr schönen Wohnprojekten – wurden wir herzlich empfangen und herumgeführt.
Wir schauten uns den Designerladen von Andreas Murkudis an und erfuhren im Photovoltaik Institut , wie PV-Module auf ihre Qualität geprüft werden. Bei der Alfred Rexroth GmbH & Co. KG unter dem Dach der Neuguss Verwaltungsgesellschaft erlebten wir hautnah, wie Metalle mithilfe hochkomplexer Maschinen und Techniken geformt, geschnitten und gelocht werden. Und mit Ulrike Saade von Velokonzept unterhielten wir uns über Fahrradmessen und Elektroräder.
Wir besuchten außerdem die erste Abwasserspeicher-Insel von Luri Watersystems, die am Berliner Osthafengelände die Spree vor dreckigen Abwassern bewahrt und noch darauf wartet, dass auf ihrer Oberfläche eine kleine grüne Parklandschaft entsteht. Mit Luisa Rodrigues von der Modulor GmbH erkundeten wir staunend den Planeten am Moritzplatz. Entstanden vor 22 Jahren als ein Laden für Architekturmodellbau, kann in diesem Paradies für Kreative inzwischen fast jedes vorstellbare Material erworben werden. Sehr spannend war auch unser Gespräch mit Robert Shaw, dem Mitbegründer des Prinzessinnengartens über Grundstücksfragen und urbane Landwirtschaft. Aufgrund begrenzter Nutzungsrechte des Areals in der Prinzessinnenstraße wurde ein mobiler Garten entwickelt. Die Gebäude bestehen aus Containern und die Pflanzen werden in recycelten Bäckerkisten, Reissäcken und Tetra-Paks angebaut.
In dieser Woche werden wir die übrigen Projekte, Initiativen, Unternehmen und Genossenschaften besuchen, die unsere Partnerbanken aus der GABV im März kennen lernen werden. Wir freuen uns schon!
Lotta Schäfer
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