Die Region Selenkay im südlichen Kajiado ist eines der am stärksten von Dürre und Lebensmittelknappheit betroffenen Gebiete in Kenia. Seit April 2016 hat es hier nicht mehr geregnet. Unsere Partnerorganisation AMDO möchte 100 bedürftigen Familien mit Nahrungsmittelhilfe unterstützen.
Es ist die stärkste Dürre seit 60 Jahren. Doch die aktuelle Hungerkrise am Horn von Afrika kommt nicht überraschend. Klimaforscher warnen bereits seit dem ungewöhnlich starken El Niño in 2015 vor den Auswirkungen des Klimaphänomens, dem schwere Dürren und Überschwemmungen folgen. Der oberste Hilfskoordinator der UN Stephen O’Brien vermeldete, dass die größte humanitäre Krise der seit Gründung der UN bevorstünde, mit mehr als 20 Millionen Menschen, die akut von Hungersnot betroffen sind oder es in Kürze sein werden.
Die Lage in Ostafrika ist auch deshalb so dramatisch, weil es bereits das zweite Dürrejahr in Folge ist. Zwar gab es in Kajiado in März und April 2016 den letzten Niederschlag, jedoch fielen die Regenfälle seit 2015 insgesamt zu kurz aus. Für die anstehende „lange“ Regenzeit (März bis Mai) sind weiterhin unterdurchschnittliche Regenfälle vorhergesagt. Die Menschen hier sind traditionelle Hirten, sie leben von ihren Rindern, Schafen und Ziegen. Das semiaride Klima lässt schon unter besten Bedingungen keinen Ackerbau zu. Nun sind die Männer mit den Herden weggezogen. Bis ins Stadtgebiet von Nairobi oder über die Grenze nach Tansania führt sie der Weg auf der Suche nach Futter und Wasser für diejenigen Tiere, die noch nicht auf der Strecke geblieben sind. In Kajiado zurückgeblieben sind Frauen, Kinder und Senioren.
Grundnahrungsmittel zu teuer!
Die Preise für Grundnahrungsmittel haben sich in der gesamten Region Ostafrika bis zu viermal so teuer wie noch vor einem Jahr. Ohne das Einkommen aus dem Fleischverkauf ist es für viele Familien in Kajiado nicht möglich, Nahrung zu kaufen. Zwar sagte bereits im November 2016 die lokale Regierung zu, Nahrungsmittelhilfe in Süd- und Ostkajiado zu initiieren, jedoch haben die Menschen in Selenkay davon bisher nichts gesehen.
Leonard Onetu, Leiter unserer Partnerorganisation AMDO (Amboseli Masai Development Outreach Program) und engagierter Führer der Massai Gemeinde von Selenkay, möchte nun Nahrungsmittelhilfe für die 100 am stärksten von Hunger betroffenen Familien organisieren. Dies sind vor allem ältere Menschen, Familien mit kleinen Kindern, schwangeren oder stillenden Frauen und Menschen mit Behinderung.
Die wichtigsten Zahlen
Um die 100 Familien einen Monat lang zu versorgen bedarf es bis April 24.000 Euro. Mit bereits 1,13 Euro am Tag kann einem Menschen im Selenkay Gebiet mit einer Tagesration von ca. 238g Getreide/Mais, ca. 238g Bohnen und Speiseöl sowie ca. 238g Porridge eine Not-Grundversorgung ermöglicht werden. Hierfür bitten wir dringend um Ihre Unterstützung.
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