Nachhaltig: Lust auf besser Leben

„Geht das nicht auch nachhaltiger?“ Das könnten wir uns bei allem, was wir den lieben langen Tag machen, fragen. Angefangen mit der Wahl unserer Zahnbürste über die unserer Kleider, den schnellen Coffee to Go und unser Smartphone bis hin zu unserer Bettwäsche. Wir haben es in der Hand, uns für Umwelt und Natur und unsere Mitmenschen zu entscheiden. Doch es lauern Fallen. Sind z. B. E-Mails ressourcenschonender als Postkarten? Welchen Weg hat der Bambus meiner Zahnbürste hinter sich? Das Unternehmen Lust auf besser Leben gGmbH (LABL) aus Frankfurt hat recherchiert. Auf seinem Blog nimmt es Nachhaltigkeitsbegeisterte mit durch den Tag.  Kommt mit!

von Dr. Alexandra von Winning, Frederike Laufenberg und Marlene Haas 

Nachhaltig: Lust auf besser Leben7:00 Uhr, der Wecker klingelt. Aufstehen und und in den Tag starten. Erstmal ins Bad und Zähne putzen. Heute denke ich zum ersten Mal darüber nach, was für eine Zahnbürste ich eigentlich jeden Tag benutzte. Bald brauche ich sowieso eine Neue. Meine aktuelle Bambuszahnbürste ist bequem und nachhaltig, denke ich. Denn Bambus ist ein Gras, kein Baum. Es wächst sehr schnell, beim Fällen wird die Wurzel nicht beschädigt. Er wächst deshalb gut nach und speichert im Vergleich zu Bäumen viel CO2. Gut für den Klimaschutz, oder? Außerdem ist meine Zahnbürste biologisch abbaubar und ich produziere keinen Plastikmüll, im Gegensatz zu den herkömmlichen Zahnbürsten… Doch wo kommt die Zahnbürste eigentlich her? Wie weit ist sie gereist, um mir jeden Tag zur Mundhygiene zu verhelfen?

LABL Infografik Zahnbürste / Nachhaltig: Lust auf besser Leben

Wusstest Du über Deine Zahnbürste…?

  • Der Bambus, der für die meisten Bambuszahnbürsten benutzt wird, wächst in Zentralchina oder Vietnam. Es gibt vergleichsweise regionale Alternativen, z.B. aus Schweizer Buchenholz.
  • Plastikzahnbürsten zu 100 % aus Rezyklaten herzustellen, ist aktuell noch schwierig aufgrund der Anforderungen an „Lebensmittelqualität“. Jedoch gibt es Bio-Kunststoffe z.B. aus Zucker. Der kommt aber meist aus Thailand, die „kurze Wege“ Alternative ist Zucker aus Spanien. Die Anbaubedingungen und damit auch die Ökobilanz sind unklar.
  • Eine umweltfreundliche Alternative zu Plastikborsten (wenn auch nicht mit kurzen Wegen) sind Borsten aus Rizinusöl. Das wird oft von Kleinbauern angebaut aus China und Indien, es gibt aber auch Anbauprojekte von Großkonzernen. Der Bürstenkopf aus Miswak-Holz wirkt selbst ohne Zahnpasta antibakteriell. Er kommt aber aus Pakistan.
  • Wo die Plastikgranulate von konventionellen Zahnbürsten herkommen, bleibt unbekannt.
  • Um Ressourcen zu schonen, kann eine Zahnbürste empfohlen werden, bei der der Kopf austauschbar ist. Dadurch und durch die komplett aus nachwachsenden Rohstoffen bestehende SWAK schont Ressourcen, in dem sie Zahnpasta und Wasser überflüssig macht.

Als ich nach dem Zähneputzen meine Brille aufsetze, überlege ich, ob es die wohl auch in nachhaltig gibt?

Welche Wege stecken wohl hinter Glas und Gestell?

LABL Infografik Brille

Wusstest Du über Deine Brille …?

  • Brillen bestehen aus Gestell und Glas. Die Rohstoffe der Gläser kommen aus aller Welt, je nachdem ob es mineralisches „echtes“ oder Kunststoffglas ist. Denn sowohl der Rohstoff Sand als auch der Kunststoff kommen nicht aus Deutschland.
  • Die Weiterverarbeitung der Rohstoffe ist in Deutschland möglich. Es gibt Unternehmen, die sich auf die Herstellung ausschließlich in Deutschland konzentrieren.
  • „Made-in-Germany“ bedeutet oft, dass die Herstellung in Deutschland ist, die Rohstoffe aber aus der ganzen Welt kommen können.
  • Beim Brillengestell sind kurze Wege möglich. Gestelle und deren Rohstoffe können aus Deutschland und Europa kommen. Es wird zum Beispiel recyceltes Acetat für neue Brillengestelle genutzt. Acetat selbst wird u.a. aus Baumwolle oder Buchenholz hergestellt, also auch hier ist die Herkunft bedeutend.
  • Auch Plastik aus den Weltmeeren wird zur Weiterverarbeitung von Gestellen genutzt.

Wie es weiter nachhaltig durch den Tag geht, erfahrt ihr auf dem LABL-Blog.

Wer ist Lust auf besser Leben (LABL)?

LABL möchte die globalen Nachhaltigkeitsziele bis 2030 alltagstauglich machen. Deshalb fördert es als gemeinnütziges Unternehmen mit seinen Angeboten im ideellen und Dienstleistungsbereich nachhaltiges Handeln in Wirtschaft und Gesellschaft – unabhängig und lokal verwurzelt in Frankfurt.

LABL unterstützt eine nachhaltige Entwicklung vor Ort durch seinen Webguide für nachhaltiges Leben und Einkaufen, durch Kampagnen in den Bereichen Quartiers- und Regionalentwicklung, Konzepte und Projekte zu Themen wie „Inklusion“, „Plastikfrei“ oder „Klimaschutz“ ebenso wie mit „Good Growth“ – ein Beratungs- und Bildungsportfolio mit besonderem Schwerpunkt auf beteiligungsorientierte Prozesse. LABL ist GLS Kunde, die GLS Bank Frankfurt ist LABL Nachhaltigkeits-Botschafterin.

Lustaufbesserleben

Die Lust auf besser Leben -Autorinnen (v.l.n.r.): Dr. Alexandra von Winning, Frederike Laufenberg und Marlene Haas

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Titelfoto: Von Superkitina

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