Der Wirtschaftsteil :: kompakt Nr. 296 - Thema Klimawandel

Der Wirtschaftsteil :: kompakt Nr. 296 – Thema Klimawandel

Der Wirtschaftsteil :: kompakt Nr. 275 - Thema Rad und Verkehr

Heute mal zum Klimawandel. Die Schlagzeile der Washington Post sagt schon alles: “Red hot planet: All-time heat records have been set all over the world during the past week.”

Beim Deutschlandfunk geht es um eine Dürre, das Wort Klimawandel fällt nicht. Es wird aber ein Umstand erwähnt, der nach wie vor eher zu kurz kommt, bei Problemen mit dem Klima muss man länderübergreifende Lösungen suchen. Der Nachrichtenlage nach werden viele Länder gerade immer selbstbezogener, das passt nicht zusammen. Der See Genezareth versalzt und vertrocknet, das ist nicht nur ein israelisches Problem. “Kein Land kann als Insel überleben. Israel ist beim Thema Sicherung der Wasserversorgung weit voraus. Aber wenn seine Nachbarn weiter unter Wasserknappheit leiden, führt das zu Krisen, erzeugt es Flüchtlinge. Die klopfen an unsere Türe und führen zu nationalen Krisen. Wir sitzen doch alle im selben Boot. Wir können uns nicht länger an die politischen Grenzen, die Menschen errichtet haben, halten.

Da sind wir bei dem Punkt, der in den sozialen Medien in de letzten Wochen oft und von vielen betont wurde: Wir kümmern uns um die falschen Themen. Wir, die Menschen, nicht nur wir die Deutschen, die Europäer, die Wählerinnen irgendeiner Partei. Wir gucken auf die falschen Schlagzeilen, wir haben die falschen Ängste. Beim Spiegel verortet man das politisch: “Es ist aber offenbar einfacher, Menschen mit dem Bild vom bösen Ausländer, der einem Arbeit, Lebensraum und Kultur wegnehmen will, der einen mit Terror bedroht, zu emotionalisieren, als mit der leider sehr realen Bedrohung, dass substanzielle Teile der bewohnten Welt im Meer versinken könnten.

Es fällt auch nach wie vor gewissen Politikern leicht, das Problem zu negieren, und es ist nicht anzunehmen, dass sie ihre Meinung jemals ändern werden. Etwa in den USA: “Der aktuelle Minister für Behausung und Stadtentwicklung spielt die Bedeutung des Klimawandels jedenfalls herunter. Die Temperaturen seien immer schon mal rauf und mal runter gegangen, sagte Ben Carsons in der Vergangenheit.

An dieser Stelle passt der Verweis auf ein langes Interview mit dem Soziologen Bruno Latour, es trägt den herausfordernden Titel “Wir sind alle wie Trump”. Gedanken über weltweite Bedrohungen, weltweite Politik und unsere Haltungen.

In Deutschland andererseits stellen wir fest, dass der Klimawandel im Wetterbericht angekommen ist: “Özden Terli moderiert den Wetterbericht des ZDF. Im Gespräch mit Klimareporter° erklärt der Meteorologe, warum es auch zu seinem Job gehört, sein Millionenpublikum über den Klimawandel aufzuklären.

Und es ist natürlich nicht so, dass sich gar keiner kümmern würde. Es gibt engagierte Menschen, es werden mehr und man sollte ihren Einsatz und ihre Erfolge auch würdigen. “Im Verlauf der Geschichte können wir immer wieder sehen, dass soziale Bewegungen große Veränderungen auf den Weg bringen können, wenn nur genügend Menschen dabei sind”, so Mattauch. “Ziviler Ungehorsam ist ein großer Teil davon”, fügt sie hinzu. “Die Menschen erkennen, dass die Regierungen den Klimawandel nicht für sie aufhalten werden. Politiker werden uns nicht retten.

Der Wirtschaftsteil „kompakt“ ist eine Kolumne aus kuratierten Beiträgen der Wirtschaftsgazetten und Blogs von Maximilian Buddenbohm zum Thema Klimawandel.

Photo by Alex Gindin on Unsplash

  1. Peter Davison

    Danke für den Link zum FAS-Latour-Interview!

  2. Tipp: Hamburger Klimawoche 23.-30. Sept.: interessante Vorträge, Mitmachaktionen und Themenpark, Kultur-Events wie z.B. Science Slam im Übel und Gefährlich, „schwimmende Klassenzimmer“ und mehr https://www.klimawoche.de/

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