Der Wirtschaftsteil

Wirtschaftsteil

Man wirft dieser Kolumne ganz gerne mal vor, in irgendeiner Richtung tendenziös zu sein. Entweder zu sehr gegen die böse Industrie oder zu sehr dafür, zu lieb zu Greenpeace oder zu Fairtrade, richtig macht man es offenkundig nie. Da machen wir uns doch gleich weiter unbeliebt und verlinken auf zwei Artikel zu dem bösen Aluminium im bösen Deo, Sie wissen schon. Eventuell, wer weiß, ist das Aluminium nämlich doch gar nicht so böse. Sehen Sie mal hier und hier. Verwirrend, was? Heute so, morgen so. Das können wir noch steigern, Bio-Lebensmittel etwa sind jetzt doch plötzlich wieder gesünder als andere, neulich wurde es noch ganz anders verbreitet, das ist gar nicht lange her.

Es bleibt kompliziert, der erste Gedanke ist nicht immer der richtige, die erste Meldung natürlich auch nicht. Oder sagen wir so: Der erste Gedanke sollte nicht der einzige Gedanke bleiben. Denkt man z.B. an ausgebeutete Textilarbeiterinnen, dann denkt man unweigerlich an Bangladesch, nicht wahr. Man kann aber auch an ein beliebtes Urlaubsland denken, es liegt fast um die Ecke, der Reiseprospekt dazu liegt evtl. im Wohnzimmer.

Aber wir würden ja so produzierte Kleidung eh nicht kaufen, wir stehen nämlich auf bio. Das kann man auch hier in der Zeit nachlesen, wobei man allerdings den letzten Absatz nicht auslassen sollte. Noch mehr zu diesen paar Sätzen dann in der FAZ.

Wir kaufen bio oder fair, fair ist natürlich auch super – das sieht man nach diesem Film auf Arte vielleicht noch differenzierter. Der Film ist lang, der ist aber auch sehr interessant. Jedenfalls schmeißen wir hier aber gerne und viel weg, um noch einmal die Zeit zu verlinken. Trost finden wir in dem Artikel nur bei dem Hinweis, dass die Dänen noch mehr wegschmeißen als wir, es ist doch immer gut, nicht der Erzschurke zu sein. Apropos Dänen: die bauen wiederum interessantere Radwege als wir. Wenn man sich vorstellt, über diese Brücke zu radeln – und wenn man sich vorstellt, eine Tageszeit zu erwischen, zu der man vielleicht alleine unterwegs ist? Das muss eine gespenstische, bewegende Erfahrung sein.

Bewegen lassen sich andere auch in Kirchen, das passt normalerweise nicht hierher. Es sei denn, dass Gebäude ist konzeptionell einigermaßen ungewöhnlich und wird per Crowdfunding finanziert, dann passt das auch.

Ungewöhnliche Gebäude stehen nach der WM auch in Brasilien sowohl herum als auch leer. Aber auch dafür kann man Ideen entwickeln.

Was noch? Wir lesen kurz nach, was Roger Willemsen zu unserem parlamentarischen System zu sagen hat, es ist ein klein wenig ernüchternd. Jedenfalls wenn man noch irgendwelche Illusionen im Kopf hatte. Und wer ernüchtert ist, der braucht neue Hoffnung, weswegen wir ausnahmsweise auch mal wieder zu einer amerikanischen Quelle linken, die machen das ja immer ganz gut, mit den frohgestimmten Vibrations. Alles wird gut mit dem Food! Fast schamhaft legen wir da dann doch noch einen deutschen Miesepeterlink an, es tut uns auch irgendwie leid.

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