Der Wirtschaftsteil

Der Wirtschaftsteil

Der Begriff “nachhaltig”, der ist, was meinen Sie wohl, wie viele Jahre alt? Fünfzig? Hundert? Nein, er ist noch viel älter. Dreihundert Jahre! Geprägt vom sächsischen Förster Hans Carl von Carlowitz im Jahr 1713, da darf man ruhig etwas staunen. Im Deutschlandradio Kultur erschien zum Begriffsgeburtstag ein Interview mit einem Experten.

Armut in Deutschland, da gab es doch neulich gerade erst Streit um die Definition? Hans-Ulrich Wehler hat ein Buch über soziale Ungleichheit in Deutschland geschrieben, in der FR kann man dazu ein Interview mit ihm nachlesen, es enthält ein paar interessante Kennzahlen. Und es liest sich gar nicht so, als sei es vor Drucklegung von der Bundesregierung überarbeitet worden.

Das Reisen mit der Bahn ist sehr umweltfreundlich, gar keine Frage. Allerdings sind Bahnfahrten mit erheblichen Belastungen verbunden, Mitreisende genannt, die ein enormes Risiko für die Nerven darstellen. Nico Lumma hat da einmal einen sinnvollen Vorschlag, wie Bahnreisen wesentlich attraktiver werden können.

In der Zeit geht es um den Gender Pay Gap oder, wenn das zu modern klingt, um die immer wiederkehrende Frage, warum Frauen schlechter bezahlt werden als Männer. Siehe dazu auch bei kleinerdrei.org. Und wenn jemand an der Gehaltslücke dann doch noch irgendwelche Zweifel hat – die können hier ganz elegant durch Fakten aufgelöst werden.

Wenn der Chef am Jahresende eine schwarze Null ganz zufrieden für ein gutes Ergebnis hält, dann ist man wohl in der Kulturbranche, etwa bei einem Verlag. Der Chef des Verlags Matthes & Seitz ist promovierter Philosoph und gelernter Buchhalter –  welches Programm kommt dabei wohl heraus? Das kann man hier in der NZZ nachlesen.

Von der Buchbranche ist es nicht weit zu den Medien und für die Menschen dort gibt es vom Berufsverband Freischreiber ein neues Blog, in dem man nachlesen kann, was freie Journalisten verdienen.  Mit teils erschütternden Beispielen.

Und wenn man in diesem Freischreiberblog genug kleine Zahlen gelesen hat, kann man hier zur Abwechslung ein paar große Summen sehen – die teuersten Apps für Smartphones.  Darunter sogar sinnvolle! Man staunt.

Im Frühjahr 2013 wird es anscheinend keine Gentechnikfreilandversuche in Deutschland geben.  Dafür hat man allerdings bei den Anläufen zur Gentechnik in der Landwirtschaft ganz ordentlich Geld versenkt. Von wegen blühende Landschaften und so.

In der letzten Woche hatten wir einen Zeit-Artikel verlinkt, in dem es um die Grenzen des wirtschaftlichen Wachstums ging. Mittlerweile gibt es eine Replik auf diesen Artikel. Man liest das – und man möchte sofort in irgendeiner hübschen kleinen Uni in einer attraktiven Stadt Professor sein, finanziell gut versorgt und saturiert, und man möchte diese beiden Zeitungsartikel vielfach fotokopiert an engagierte jungen Menschen austeilen und nur kurz anmerken “Diskutieren Sie” – und sich dann zurücklehnen und genussvoll zuhören und hoffen, dass der akademische Nachwuchs mit Anlauf in die richtigen Schwachstellen des zweiten Textes grätscht. Oder doch des ersten? Ein wunderbares Thema.

Und falls Sie sich in dieser Woche wieder über Ihren dummen Chef geärgert haben, über Ihre geistig begrenzten Kollegen oder Ihre überforderten Lehrer, lesen Sie doch einmal die aktuelle Kolumne von Gunter Dueck nach.  Da ist für viele etwas dabei, die morgens monströs schlecht gelaunt zur Arbeit fahren. Und das ist ja die eindeutige Mehrheit, wie ein kurzer Blick in einen völlig beliebigen Bus an einem Werktag um 07:30 beweist.

Und dann hätten wir da noch einen vertikalen Wald, denn ohne Architektur sind wir hier ja nicht vollständig. Ist das hier nicht wunderschön? Doch.  Aber sowas von.

  1. Ich kommentiere den Zeit-Artikel mit diesem hier:
    http://www.fr-online.de/energie/energy-watch-group-studie–endspiel-um-die-oel–und-gas-ressourcen-,1473634,22207818.html

    So viel ich weiß, ist Wirtschaftswachstum ohne steigenden Ressourcenverbrauch bislang noch nicht vorgekommen. Denn im Zweifel verdient durch Wirtschaftswachstum immer irgend jemand mehr Geld, und konsumiert dann auch mehr. Und nur auf den Faktor “Wissen” zu setzen wäre mir ein wenig zu riskant. Siehe dazu auch den Punkt “human ingenuity” in diesem Artikel (der Rest davon ist aber auch ziemlich schlau):
    http://ourfiniteworld.com/2012/04/26/can-we-expect-the-economy-to-keep-growing/

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