Der Wirtschaftsteil

Wer kauft welches Land, wem gehört Afrika, welche Firma spielt wo gerade Acker-Monopoly – das sind Fragen, die mit der Land-Matrix beantwortet werden können, über die in der Zeit geschrieben wird. Ein wenig Transparenz zur rechten Zeit schadet ja meistens nicht. Oder vielleicht doch, aber dann vermutlich den Richtigen. Gilt übrigens auch in Deutschland, das mit der Transparenz.

Wenn wir schon bei Landbesitz sind, können wir auch kurz an die zahllosen Menschen denken, die von oder aus ihrem Land vertrieben worden sind. Letzte Woche war Weltflüchtlingstag, das war in den deutschen Medien nicht gerade überwältigend präsent. Hier ein paar Bilder von Menschen, für die Wirtschaftsnachrichten nur noch aus der Frage bestehen, ob sie sich heute satt essen können. Und wenn es sehr gut geht vielleicht auch morgen.

Eine bedrückende Bilderreihe könnte man sich auch zur nächsten Meldung vorstellen, da steht aber nur ein wenig Text. Aber man kann sich die Bilder ja selber ansehen, einfach mal durch Berlin gehen. Vielleicht sieht man etwas? Zille revisited?

Transparenz schadet übrigens auch dann nicht, wenn es um die Energiewende geht, bzw. um deren Kosten. Sonst kann man der deutschen Regierung gar nicht widersprechen, wenn sie sich im Neuland der alternativen Energien verläuft.

Von der Energiewende ist es nicht weit zur Klimaerwärmung und wenn man sich etwas gruseln und amüsieren möchte und das womöglich auch noch gleichzeitig, kann man im amerikanischen Rolling Stone die zehn dümmsten Zitate zur Klimaerwärmung nachlesen. Spätestens bei Nummer 5 hat man aber vor lauter Kopfschütteln ein Problem mit den Nackenmuskeln.

Die Klimaerwärmung sorgt auch dafür, dass Saaten bei uns öfter mit Bakterien befallen sind, eine der zahllosen unschönen Folgeerscheinungen dieser Veränderungen. Da gibt es jetzt eine Entwicklung der Hochtechnologie, die etwas nach Science-Fiction klingt und gar nicht mehr nach putzigem Biobauernhof. Und die doch ziemlich faszinierend ist. Elektronenkanonen auf dem Acker, wer kommt denn auf so etwas! Die Typen vom Fraunhofer-Institut.

Auch in Südamerika geht es gerade um befallene Pflanzen, allerdings sind die Dimensionen etwas anders. Holen Sie sich einen guten Kaffee, bevor Sie das lesen, mit Betonung auf “guten” Kaffee. Nicht das Zeug aus dem Automaten in der Kantine, das hat mit Kaffee ohnehin wenig zu tun.

Und bei Kaffee nennt man immer gleich auch Kakao, das ist hier nicht anders als in anderen Medien. Kakao wird knapp, das hat sich mittlerweile herumgesprochen, und zwar so knapp, dass die Firmen etwas tun müssen, sie müssen etwas ändern. Ob aber das Anlegen großer Plantagen für den Bedarf europäischer Verbraucher wirklich eine tolle Änderung ist – nun ja.

Über das Fairphone hatten wir schon mehrmals etwas geschrieben, die Updates dazu wollen wir im Auge behalten. In dieser Woche ein Interview mit dem Sprecher des Unternehmens zur Frage, wie fair das alles eigentlich ist.

Das Fairphone wird in China zusammengebaut, da liegt Bangladesch gleich um die Ecke, zumindest aus Sicht der deutschen Verbraucher. In Le Monde Diplomatique ein längerer Text zur Lage der Textilindustrie dort mit viel Hintergrundwissen. Und einem wirklich erschütternden Schluss, aber das muss man wohl so erwarten.

Und zwischen China und Bangladesch liegt Indien, so ungefähr jedenfalls. Da gibt es virtuelle Banken und Geldeinzahlungen am Kiosk, da kann man staunend zur Kenntnis nehmen, wie sich der Klassiker der Bank dort gerade entwickelt.

Menschen aus China, Bangladesch und Indien landen auch bei uns, auf der Suche nach Arbeit, Ausbildung oder Chancen. In der Zeit ein handlicher Faktencheck zur Immigration in Deutschland. Wer sich für das Thema interessiert, der werfe bitte auch einen Blick auf das sehr empfehlenswerte Buch von Doug Saunders: Mythos Überfremdung. Wenn man zu dem Thema Diskussionen führen muss, sollte man es sogar als Pflichtlektüre betrachten. Umfangreich, akribisch recherchiert und punktgenau.

Und wenn man sich jetzt wieder fragt, was man als Verbraucher bei all dem Elend der Weltmärkte eigentlich noch tun kann – die taz hat hier einen Text über alternative Konsummodelle. Alles ganz plausibel, anwendbar und funktionsfähig. Geht doch. Oder geht es nicht?

Wir befinden uns übrigens in der schönsten Gartensaison, vom Wetter natürlich einmal abgesehen. Im Garten hören drolligerweise bei vielen Mitmenschen die ökologischen Ambitionen auf, die verlangt man lieber von Konzernen und der einen oder anderen Regierung, nicht aber von sich selbst – und schon gar nicht, wenn es um die Blührabatten hinter dem Haus geht. Der Rasen muss doch gemäht werden!  Das muss doch gedüngt werden! Die Schädlinge müssen doch wirklich weg. Ja, ja. Hier zehn Ratschläge zum umweltschonenden Verhalten im eigenen Garten. Klingen alle eigentlich ganz einfach. Scheinen aber doch ziemlich schwer zu sein, wenn ich mir die Gartenbesitzer im Bekanntenkreis so ansehe.

In der letzten Woche hatten wir Oldenburg als deutsche Fahrradhauptstadt erwähnt und auch in dieser Woche wollen wir kurz zum Straßenverkehr schalten und wieder insbesondere das Fahrrad würdigen. Adelhaid hat in Amsterdam eine Kreuzung ohne Schilder beobachtet. Eine Vorstellung, bei der deutsche Verkehrsplaner nach wie vor Schnappatmung bekommen.

Der Designlink der Woche geht wie in der letzten Woche auch an ein neumodisches Fortbewegungsmittel, diesmal an eines speziell für Eltern. Man kann allerdings bezweifeln, dass es sich wirklich durchsetzen wird.

  1. S. Meyer

    Ackerland Monopoly ist ein passender Begriff. Wobei man aber nicht nur landwirtschaftliche Flächen (die oft in den Ländern gekauft werden, wo die Leute nicht ausreichend zu Essen haben), sondern wohl auch Rohstoffe allgemein erwähnen sollte.

    Wo früher Kriege um Land oder Kolonien geführt wurden scheint es heute einfach gekauft zu werden. Schulden spielen ja in der heutigen Zeit (zumindestens bei Staaten, nicht bei FIrmen oder privaten) eher eine untergeordnete Rolle.

    Letztendlich ist es für mich eine Unterart von kriegerischer Ausbeute oder eine perfide Form von Entwicklungshilfe.

  2. Im eigenen Garten gibt es ein paar einfache Tricks aus der sogenannten Permakultur: Zum Beispiel die “drei Schwestern” anpflanzen. Mais, Bohnen, Kürbis. Der Mais dient als Rankhilfe für die Bohnen, und die großen Kürbisblätter halten das Unkraut klein. Klappt super!

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