Wie man Samenbomben baut

Samenbombenwerkstatt

Oder: Back to the roots mit den Kolleginnen und Kollegen von der Zukunftsstiftung Landwirtschaft

Was machen die da? Gestandene Banker wühlen im Dreck und finden Spaß daran, endlich einmal ordentlich mit Lehm und Erde herumzumatschen. Und das nicht etwa mit ihren Kindern im Sandkasten, sondern mit ihren Kolleginnen und Kollegen im Veranstaltungsraum der GLS Bank. Wozu? Um Samenbomben zu bauen. Und noch viel mehr.

Klar, die GLS Treuhand mit ihren verschiedenen Zukunftsstiftungen und die GLS Bank gehören zusammen. Trotzdem fehlt im normalen Alltag oft die Zeit, sich intensiv mit den Themen der jeweils anderen auseinanderzusetzen. Grund genug, eine Weiterbildungsmaßnahme der etwas anderen Art anzubieten: Die Samenbombenwerkstatt.

Bevor es ans Werkeln ging, gab es kurze Impuls-Vorträge zum Thema Landwirtschaft. GLS Kreditbetreuerin Katja Meyer stellte mit allgemeinen Wissensfragen zum  Thema Landwirtschaft Chancen und Herausforderungen für die ökologische Landwirtschaft dar. Wusstet ihr zum Beispiel, dass von 1.060.669 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche in Deutschland nur 6,4 Prozent nach ökologischen Prinzipien bewirtschaftet werden?

Danach teilte Oliver Willing, Geschäftsführer der Zukunftsstiftung Landwirtschaft, sein Wissen über Saatgut mit uns. Er erklärte zum Beispiel, dass Hybridsaatgut samenfeste Sorten verdrängt. Konkret beduetet das: Die Landwirte müssen jedes Jahr neues Saatgut kaufen, statt selbst eigene Samen zu ziehen. Der Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft unterstützt die ökologische Saatgutzüchtung samenfester Sorten. Diese stärkt die Unabhängigkeit der Landwirte.

Anschließend ging es ans Samenbomben-Basteln, während wir in kleinen Gruppen weiter mit unseren Experten über Landwirtschaft und Saatgut diskutierten. Der Spaß war groß und sollte dringend geteilt werden!

Das Rezept für unsere Samenbomben

Die Zutaten für eine Ladung Samenbomben sind Lehm, Erde, Samen und Wasser. Die benötigten Werkzeuge hat jeder schnell parat: Eine Tasse, eine Schüssel und die eigenen Hände. Wir haben uns für kleine Espressotassen entschieden. Je nach gewünschter Menge können auch größere Behältnisse verwendet werden.

Samenbomben formenAuf fünf Tassen Lehm kommen drei Tassen Erde und eine Tasse Samen. In unserem Fall waren es blauer Lein und Elfenspiegel (zum Beispiel aus Bingenheim). Macht gern eine bunte Mischung. Achtet aber darauf, dass ihr Pflanzen auswählt,  die ähnliche Bedingungen zum Wachsen brauchen.

Alle Zutaten zusammen in eine Schüssel geben und gut vermischen. Nun noch eine Tasse Wasser hinzufügen, schon kann das fröhliche Kneten losgehen! Wenn eine zähe homogene Masse entstanden ist, formt daraus etwa walnussgroße Kugeln.

Nachdem die Samenbomben zwei Tage lang getrocknet sind, sind sie bereit zum Auswurf. Wartet damit allerdings lieber bis zum nächsten Frühjahr, je nach Aussaatzeit der von euch gewählten Samen. So lange halten sie sich auch in den Samenbomben gut. Behaltet aber auch im Frühling den Wetterbericht im Auge. Ideal ist es, die Samenbomben auszuwerfen, wenn Regen angesagt ist. Der sorgt dafür, dass die Erdbälle aufbrechen. Der Lehm speichert das Wasser und die Erde dient als Nährstoffversorgung für die Keimlinge.

Eine Anleitung zum Ausdrucken gibt es auch hier: Fertige Samenbombenhttp://www.seedball-manufaktur.de/seedballs/projekt-bunte-vielfalt/

Wir wünschen euch viel Spaß beim Nachmachen!

Von Sabrina Kreul, Praktikantin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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