Mode mit Verantwortung

Bei der Nahrung schauen schon viele auf ihren Ursprunsgort. Was mit unserem Geld passiert, hinterfragen mehr und mehr Menschen. Doch wie steht es eigentlich um unserer Kleidung? Habt ihr euch schon mal gefragt, unter welchen Bedingungen eure Hose, euer Pulli hergestellt wurde? Das GLS Kreditprojekt Common Works ist eine Berliner Modeagentur mit angegliederter Produktionsstätte. Umweltfreundliche und sozialverträgliche Modeproduktion ist ihr Credo.

„Ich würde mir wünschen, dass es in Zukunft selbstverständlich ist, fair und ökologisch hergestellte Kleidung zu produzieren und es keinen Sinn mehr macht, konventionelle Kleider auf den Markt zu bringen.“ Marte Hentschel ist diplomierte Modedesignerin und hat zusammen mit ihrer Partnerin 2009 das Modeunternehmen COMMON WORKS gegründet. Gemeinsam mit ihren zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begleitet sie von der Idee und Konzeption bis zur Produktion die gesamte Entstehungskette von Kollektionen aus einer Hand. Und zwar unter Berücksichtigung nachhaltiger Kriterien.

Die Produktionskette in der Textilbranche ist im Allgemeinen intransparent und unübersichtlich. Oft werden Aufträge ohne Wissen des Kunden an Sub–Subunternehmer weitergegeben, sodass Herstellungsbedingungen nur noch schwer zu überprüfen sind. Deshalb hat es sich COMMON WORKS zur Aufgabe gemacht, für Transparenz und die Gewährleistung von sozialen und ökologischen Standards im gesamten Entwicklungs– und Produktionsprozess zu sorgen. „Wir haben ein eigenes Netzwerk aufgebaut, kennen alle Betriebe und schauen uns die Produktionsbedingungen und Verfahren vor Ort regelmäßig an. Außerdem haben wir einen detaillierten Anforderungskatalog für unsere Betriebe entwickelt“, erläutert Hentschel.

Das Unternehmen arbeitet mit Materialien, die z. B. mit dem Global Organic Textile Standard (GOTS) ausgezeichnet sind. Die Zertifizierung kontrolliert sowohl den Anbau der Rohstoffe als auch die umweltschonende Weiterverarbeitung und die Arbeitsbedingungen. „Nachhaltigkeit bedeutet für uns aber auch, Risiken fair zu verteilen“, erklärt die Gründerin. „Wenn z. B. der Baumwollpreis steigt, müssen üblicherweise die Hersteller dafür aufkommen. Oft sind dann die Arbeiter die  leidtragenden. Wir treten dagegen mit den Herstellern ins Gespräch. Um für alle Seiten faire Bedingungen zu schaffen, vereinfachen wir dann auch mal ein Modell, um die gestiegenen Baumwollpreise damit abzufangen.“ Die Kundinnen und Kunden sind von dem Konzept von COMMON WORKS überzeugt. Um den Aufträgen nachkommen zu können, hat Marte Hentschel gerade erst weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt und ist in doppelt so große Räume umgezogen.

Bild: COMMON WORKS konnte mit Hilfe eines GLS Kredits über 40.000 Euro in
größere Räumlichkeiten ziehen und neue Maschinen kaufen.

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