Unterwegs in Mexiko – die GLS Bank im Austausch

Im Dezember 2010 fand in Cancún, Mexiko, die internationale Konferenz zum Thema „Landwirtschaftliche Familienbetriebe, ländliche Finanzierungssysteme und Klimawandel“ statt. Organisiert wurde sie von Forolacfr, einer mexikanischen Organisation, die sich der Förderung der ländlichen Bevölkerung durch Mikrokredite und sonstige Finanzierungsmöglichkeiten widmet. Sowohl Forolacfr als auch die GLS Bank sind Mitglied bei INAISE (International Association of Investors in the Social Economy), einem globalen Netzwerk sozial und ökologisch orientierter Finanzinstitute.

Ein Bericht von Klaus Berthold, Projektmanager bei der GLS Beteiligungs AG.

Ziel unserer Teilnahme war es, sich mit internationalen Organisationen über klimaschonende Bankprodukte und die Finanzierung von erneuerbaren Energien auszutauschen. Ich reiste daher als Vertreter der GLS Bank nach Mexiko und präsentierte dem Publikum unser sozial-ökologisches Bankgeschäft.

Nach der Eröffnungsrede startete die Konferenz mit einer Podiumsdiskussion über die Auswirkungen des Klimawandels auf lateinamerikanische Landwirtschaftsbetriebe und deren Forderung nach Finanzierungsprogrammen sowie technischer Unterstützung durch die Regierungen. Im Rahmen des anschließenden Themas „Solidaritätsbank: Finanzierung der ökologischen Entwicklung“ stellte ich die GLS Bank mit ihren Angeboten, die einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels leisten, auf Spanisch vor. So knüpfte ich bereits zu Beginn dieser mehrtägigen Veranstaltung wichtige Kontakte. Zu den Referenten zählte auch Dipal Barua, Mitbegründer des Mikrofinanz-Kreditinstituts Grameen Bank, der für seine Verdienste um den Umweltschutz bereits den Alternativen Nobelpreis erhielt.

Alle Präsentationen fanden großen Anklang bei den Zuhörern. Mikrofinanzorganisationen und landwirtschaftliche Verbände bekundeten in Einzelgesprächen großes Interesse an der Erfahrung der GLS Bank und den vorgestellten Angeboten sowie deren Realisierbarkeit in Südamerika.

Am zweiten Tag nahm ich an einem Workshop zum Thema Mikrofinanzierung und erneuerbare Energien teil. In vielen Gebieten Lateinamerikas, Indien und Bangladesch besteht ein großer Bedarf an der Finanzierung regenerativer Energien mittels Mikrokrediten. Diese erstreckt sich von kleinen Solarkollektoren (um das Handy aufzuladen) bis hin zu Solarsystemen, mit denen man einen Fernseher oder mehrere Glühbirnen betreiben kann. Der positive Nebeneffekt ist, dass nicht nur etwas für die Umwelt unternommen wird (weniger Verbrauch von Kerosin, Benzin, Gas etc.), sondern auch neue Geschäftsideen daraus entstehen und die Lebensbedingungen verbessert werden. Das Aufladen von Handys beispielsweise kann auch zu einem Zusatzverdienst führen, indem man dieses als Service anbietet. Am Ende des Workshops war klar: Die Förderung von erneuerbaren Energien durch Mikrokredite ist ein wichtiges Thema in vielen Entwicklungsländern, das wir weiter verfolgen müssen.

Der letzte Tag widmete sich zum einen der Kritik an Emissionszertifikaten, die Firmen oftmals zum „Greenwashing“ verwenden, anstatt den Fokus auf die Einsparung der Emissionen zu legen. Die Teilnehmer gelangten zum anderen zu dem Schluss, dass Versicherungen Projekte fördern sollten, die zur Milderung des Klimawandels beitragen, um das Risiko von Naturkatastrophen und so verursachten Entschädigungszahlungen zu verringern. Aktuell zahlen Versicherungen jährlich enorme Entschädigungssummen infolge von Klimakatastrophen. Würde ein Teil dieser Zahlungen zur Vorsorge verwendet, könnten die Versicherungen einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Fazit: Vorsorge ist besser als Nachsorge.

  1. romanya vizesi

    thank you very much for information

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