Der Wirtschaftsteil

Wirtschaftsteil

TTIP ist ein Thema voller Abgründe, Nebenthemen und abenteuerlichen Komplikationen. Die Frage nach den regionalen Spezialitäten gehört da zu den Aspekten, die man noch halbwegs leicht verstehen kann – und selbst da steht in einem Artikel dazu schon die Formulierung: „Die Sache ist kompliziert. Kommt uns irgendwie bekannt vor, die Wortwahl.

Wenn man sich einmal die Regionalpresse ansieht, dann kann man sich vorstellen, dass dieses Freihandelsabkommen doch nicht ganz so einfach vermittelbar ist, wie es sich einige Lobbyisten denken. Ich muss da als geborener Lübecker einmal auf die lokale Zeitung verweisen, die das natürlich am Marzipan festmacht. Es wird aber überall Entsprechungen geben.

Es ist dabei schon fast amüsant, wie unweigerlich in den Meldungen das Chlorhühnchen aus den USA erwähnt wird – gerade so, als sei bei unserer Hähnchenproduktion alles supi. Dem ist, das muss man sich vielleicht ab und zu wieder klarmachen, nicht so.

Durch solch plakative Themen darf man sich jedoch auch nicht davon ablenken lassen, dass es bei TTIP um noch viel mehr geht. Es geht nicht nur um einzelne Produkte und Etiketten. Laut dem Tagesspiegel geht es um nichts anderes als um eine „Umverteilung der Macht“.”

Wobei man sich ohnehin fragen kann, ob das Freihandelsabkommen ein Pakt zwischen starken Partnern ist. Bröckelt die EU nicht ohnehin schon vor sich hin? Das fragt sich auch der Historiker David Engels – und sucht nach Parallelen zum Untergang des Römischen Reiches. Der Text kommt, da freut man sich mittlerweile auch schon, ganz ohne den Begriff Abendland aus, obwohl es um Europa geht. Bei seinem Gedankengang landet Engels dann übrigens nicht bei der Machtpolitik einzelner Akteure, er landet bei Werten, das sollte man wohl besonders betonen.

Über die EU denkt man übrigens notgedrungen auch oft nach, wenn man mit seltsamen Regelungen konfrontiert wird, das kann man gerade exemplarisch bei Herrn Fischer nachlesen.

Themenwechsel. Im Freitag geht es um ethische Unternehmen und ihre Rolle in der Wirtschaft. Hat es überhaupt irgendeinen Sinn, alles anders zu machen als die anderen, nach mehr Sinn zu suchen, sich mehr Gedanken zu machen, andere Ziele festzulegen?

Die Sinnfrage, da ist sie wieder. Wir essen weniger Fleisch aus Massentierhaltung, weil wir weniger zur Tierquälerei beitragen wollen. Das ist sinnvoll. Aber geht die Gleichung auch auf? Erst einmal nicht. Ist das ein Grund, alle Bemühungen zu unterlassen? Sicher nicht. Es unterstreicht aber die Notwendigkeit, informiert zu bleiben.

Die Sinnfrage, die Frage nach der Nachhaltigkeit und dem Warum, sie landet auch im Manager-Magazin, dort wird sie sogar philosophisch beantwortet. Mit einem Schluss, der hier keinen überraschen kann

Zum Abschluss des Themas noch die taz mit einem Text, in dem es darum geht, dass Monokulturen arm machen. Ja, auch geistig arm.

Was fehlt? Die Radfahrfraktion natürlich, ohne die können wir diese Kolumne nicht beenden. Da haben wir eine faszinierende Meldung aus Paris und Madrid. Da geht es zunächst gar nicht um Räder – aber irgendwie dann doch. Und ähnlich indirekt geht es auch bei Heiko Bielinski um das Fahrrad. Er schreibt über sein Jahr ohne eigenes Auto. Das könnte immerhin ein Trend sein, wie man so liest.

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