Die Bankenwelt steht aktuell vor vielen Herausforderungen – auch die GLS Bank kann sich diesem Markt nicht verschließen, schließlich ist sie trotz aller Andersartigkeit Teil des Marktes.
von GLS Vorstandssprecher Thomas Jorberg
Unser Blick auf die Herausforderungen, die sich knapp mit den Schlagworten Niedrigzins, Digitalisierung und Regulierung zusammenfassen lassen, ist ein gänzlich anderer als der der konventionellen Banken. Und die Erfahrungen der letzten Monate zeigen: Auch wenn die Herausforderungen groß sind, ist gerade eins nicht in Gefahr: Der Kerngedanke, das Wesensmerkmal der GLS Bank: Geld dorthin zu bringen, wo es wirklich gebraucht wird. Zu sozial-ökologischen Projekten, um ein Mehr an Nachhaltigkeit zu erzeugen.
Teil des gesellschaftlichen Wandels
Die zunehmende Zahl der Menschen, für die Nachhaltigkeit wichtig ist, wollen auch ihr Geld unter sozialen und ökologischen Kriterien verwaltet wissen. Bei sinkenden Zinsen verstärkt sich dieser Trend. Wenn schon keine Zinsen mehr, dann wenigstens eine sinnstiftende Geldanlage ist da das Motto – und hier sind wir die richtigen Ansprechpartner.
Das Ende der Banken wie wir sie kannten
Aus heutiger Sicht wird es das klassische Bankgeschäft, wie wir es heute kennen, in naher Zukunft so nicht mehr geben. Die Frage der Zukunft wird nicht mehr vorrangig die nach der höchsten Rendite sein, sondern: Wo wird mein Geld überhaupt noch gebraucht? Wo stiftet es Sinn? Wie finanzieren wir die Energiewende, die Agrarwende, die Mobilitätswende? Wie wird unsere Gesellschaft insgesamt sozialer und ökologischer? Insofern sind wir schon heute passend aufgestellt. Die Wirtschaftskonjunktur wird in Zukunft durch „besser“ nicht durch „mehr“ geprägt. Um zu diesem gesellschaftlichen Wandel beizutragen, hat die GLS Bank in 2014 mehr als 6.000 Kredite über insgesamt 1,9 Mrd. Euro vergeben. – Geld, das somit bei Menschen ankommt, die es sinnvoll einsetzen
Neue Ideen, neue Modelle
Dennoch gilt natürlich auch für die GLS Bank: Wenn die Zinsmarge sinkt, stellt sich die Frage nach der Finanzierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Gebäude und all der anderen Dinge, die nötig sind, um unsere Bank arbeitsfähig zu halten. Wir werden daher mit unseren Mitgliedern und Kunden auf Basis des gewachsenen Vertrauens und mit Blick auf die weiter zunehmenden sozialen und ökologischen Vorhaben unser Geschäftsmodell weiterentwickeln.
Positionspapier
Lest zu diesem Thema auch das Positionspapier von Thomas Jorberg “Das Ende von Banken wie wir sie kannten -zu den Langzeitfolgen der Finanzmarktkrise”
Sehr geehrte Damen und Herren, unter diesem link gibt es ein seehr interessantes Gespräch zumo.g. Thema und als interessante Ergänzung zu den regionalen Veranstaltungen zum Thema.
MfG
A. Haensell, Genosse der GLS
http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/swr2-forum/die-null-zins-politik-wozu-noch-sparen/-/id=660214/did=15005948/nid=660214/ehq2cu/index.html
Sehr geehrter Hr. Jorberg, ich empfehle Ihnen den Artiekl “Klartext: Die Alchemie des Geldes” auf diesem Blog. Das die Zinsmarge tatsächlich eine Bedeutung für die Bank hat ist eine schöne Behauptung, die aber nr so lange trägt, bis man sich mit der Schöpfung von Giralgeld befasst hat. Wenn es um das Thema neue Modelle für Banken geht hilft ein Blick in die Schriften und Vorträge von Prof. Franz Hörmann.
Hallo Dirk,
ich verstehe nicht so ganz, was die Zinsspanne (Zinsertrag-Zinsaufwand) mit der Geldschöpfung zu tun hat.
Die Geldschöpfung durch Kreditvergabe ist eine Sache. Daß dafür Zinsen verlangt werden, läuft unter Zinsertrag.
Die Geldschöpfung hat einen Rahmen, der durch Eigenkapital begrenzt und durch Kundeneinlagen unterfüttert ist. Diese wollen verzinst sein, das ist Zinsaufwand.
Von der Zinsspanne haben Banken lange ihre Kosten bestreiten können. Als die Spanne kleiner wurde, mußte die Provisionsspanne dazu kommen.
Wo liegt da bitte die “schöne Behauptung”?
[…] Lest dazu auch unseren Blogbeitrag “Bankenwelt im Umbruch” […]