Wirtschaftsteil

Der Wirtschaftsteil

Wir gehen hier immer so vielen Details nach, präzisen Prozessproblemen, einzelnen Marktsegmenten, Zielgruppensonderfällen, Randgruppen – vielleicht ist das falsch. Vielleicht müsste man etwas zurücktreten und noch mehr in Frage stellen, um weiterzukommen, noch viel mehr. Das Ganze! Das ganze System? Warum nicht? Wenn man Axel Hacke so liest, liegt er denn nicht richtig?

Einfach alles in Frage stellen, was uns umgibt. Also die Normalität. Vielleicht hilft es, darüber nachzudenken – bevor wir uns unweigerlich wieder Details zuwenden, die wir dann doch viel besser verstehen können. Und auf die wir auch sofort reagieren können. Wie gehen wir z.B. mit Vegetariern um? Da kann man eine Lösung ableiten, na Gott sei Dank. Das ist viel erfreulicher so, da hat man gleich wieder Grund unter den Füßen. Also gehen wir doch wieder näher ran an die Themen, genauer hinsehen! Einkommensunterschiede unter der Lupe! Lebensmittelspekulationen im Fokus! Massentierhaltung genauer betrachtet! Nein, am besten noch genauer – lesen Sie das übrigens lieber nicht, wenn Sie gerade ein Mettbrötchen in der Hand haben, ich habe Sie gewarnt.

Oder gleich noch näher ran, direkt bis zum einzelnen Produkt runtergezoomt, bis zum Duschgel im Regal. Oder bis zur genauen, schrittweisen Gebrauchsanweisung für die alternative Heizung.Geht das wirklich? Ist das sinnvoll? (Schöne Hausaufgabe, recherchieren Sie das doch einmal. Es ist kompliziert, so viel sei gleich vorweg verraten.)

Ach, wir wissen es ja auch nicht, was richtig ist, wir kommen nicht mehr hinterher. Wir werfen aber an dieser Stelle mal ganz zufällig den Smalltalkbegriff der Woche in die Runde: Humblebragging.

So ein schöner englischer Begriff, der könnte von Monty Python sein, nicht wahr? Couldn’t it? Aber was haben die schon mit Wirtschaft zu tun, die Truppe kriegen wir hier wohl nicht unter, so gut sie auch waren oder jetzt sogar wieder sind. Keine Business-Themen bei den Komikern, schade, schade. Haha, von wegen. There you go.

So, und nun, da plötzlich jeglicher Ernst aus dieser kleinen Kolumne verschwunden ist, stellen Sie das Lesen lieber einfach ein und trollen sich, etwa in die Fußgängerzone. Auch dort findet man Themen, über die man nachdenken kann, gar keine Frage.

Wir bleiben noch eben im Kontext, der Designlink der Woche führt zu einer besonders purzeligen Form der Ausnutzung öffentlichen Raumes: Tiny houses. Und wo gibt es das in Deutschland? Und warum eigentlich nicht?

Es ist allmählich doch etwas ernüchternd, wie wenig Links man zu wirklich spannenden, mutigen, schrägen deutschen Projekten findet. Links dazu können Sie uns gerne schicken, sagten wir das schon einmal? Links dazu können Sie uns gerne schicken. Jetzt haben wir es gesagt.

  1. Warum es in Deutschland keine Tiny-Houses-Ansiedlungen wie die von euch verlinkten Boneyard Studios gibt, dafür gibt es verschiedene Gründe: Für ein typisches Tiny Houses (mit Satteldach) bekommt man hier z.B., anders als in Amerika, schwerlich eine reguläre Straßenzulassung. Das Tiny House kann man sich dann höchstens von einem Bauern oder Schausteller von Ort zu Ort transportieren lassen. Anders sieht es mit Bauwagen aus und deshalb gibt es hierzulande als Pendant die Bauwagensiedlungen. Baurecht und Straßenverkehrsrecht sind eher ein Hindernis für derlei Projekte (…und weil ihr um Links gebeten habt: Infos zu den rechtlichen Voraussetzungen gibt es unter http://tiny-houses.de/minihaus-ratgeber-bauen/info-baurecht-minihaus/). Richtig ist aber dennoch die Frage, warum es keine Minihaus-Ansiedlungen gibt. Gemeinderäte könnten ruhig mal auf die Idee kommen, unnutzbare Grundstücken im Innenbereich in Parzellen zu teilen und an potentielle Minihaus-Besitzer zu verpachten. Da könnte man dann zumindest Wohnmodule draufstellen.

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